Herne. Erneut haben sich Bewohner der Wohnanlage an der Emscherstraße in Herne über Probleme beschwert. Der Vermieter Belvona verspricht Abhilfe.

Neuer Vermieter, alte Probleme? Nachdem die Düsseldorfer Belvona GmbH den Wohnblock an der Emscherstraße in Wanne im vergangenen Jahr von Altro Mondo übernommen hatte, gab es von den Bewohnern Kritik an defekten Heizungen und Aufzügen. Vor wenigen Tagen erreichte die WAZ erneut ein Hilferuf. Belvona kündigt Abhilfe an - und weitere Maßnahmen.

Wieder sei ein Aufzug defekt, darüber hinaus sei auf einem der Häuser die Antenne abmontiert worden, so dass kein Fernsehempfang möglich sei, hatten Bewohner Wilfried Kohs alarmiert. Der hatte in der Vergangenheit regelmäßig ein Auge auf die Anlage.

Stadt: Kommunikation mit Belvona hat sich verbessert

Nach der Übernahme durch Belvona hatte es zunächst so ausgesehen, dass sich die alten Probleme fortsetzen würden. Reparaturen würden eher schleppend umgesetzt, Sozialdezernent Johannes Chudziak hatte sich darüber beklagt, dass die Kommunikation mit Belvona schwierig sei. Die Stadt müsse über die Hotline gehen, um jemanden zu erreichen.

Doch dies hat sich offensichtlich geändert, so antwortete Belvona ausführlich auf einen Fragenkatalog der Herner WAZ. Es sei zutreffend, dass eine Aufzugsanlage aufgrund eines gerissenen Türseils derzeit nicht betriebsbereit sei. Die Ersatzteile seien bereits bestellt worden und würden voraussichtlich in der kommenden Woche eingebaut. Anschließend erfolge eine Abnahme durch den TÜV, so dass der Aufzug voraussichtlich Anfang Februar wieder betriebsbereit sein werde. Dass die Demontage einer Antenne auf einem Dach erfolgt sein soll, sei dem Unternehmen nicht bekannt. Belvona habe diese Arbeiten nicht beauftragt.

Belvona klagt über Vandalismus und kündigt Maßnahmen zur Verbesserung an

Den Hinweis auf fehlende Ansprechpersonen vor Ort erklärt Belvona so: Der zuständige Hausmeister sei regelmäßig vor Ort. Auf Grund der hohen Corona-Inzidenzzahlen würden allerdings derzeit leider keine Mietersprechstunden vor Ort angeboten. Allerdings seien in den Treppenhäusern Plakate mit den Kontaktdaten der zuständigen Ansprechpartner ausgehängt worden. Die Mieter an der Emscherstraße könnten Belvona unter 0211 890955-30 während der Geschäftszeiten (montags – donnerstags in der Zeit von 9 bis 18 Uhr, freitags von 9 bis 15 Uhr) telefonisch kontaktieren. Außerhalb dieser Zeiten erfolge eine automatische Weiterleitung an den Notdienst. Die Mieter könnten sich zudem jederzeit an den zuständigen Property Manager, Herrn Schneiders, wenden. E-Mail: schneiders@belvona.de.

Belvona sei bewusst, dass die Wohnanlage derzeit noch Instandsetzungsbedarf aufweise. Es sei bereits mit einigen Maßnahmen in der Außenanlage sowie den Treppenhäusern begonnen worden, um den Zustand der Anlage sukzessive zu verbessern. „Dazu müssen wir jedoch ergänzen, dass wir leider kontinuierlich Vandalismusschäden feststellen“, so eine Sprecherin.

Als Belvona begann, Anlagen wie die an der Emscherstraße zu übernehmen, hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass das Geschäftsmodell darin liege, Wohnanlagen, die schon bessere Tage gesehen haben, zu sanieren und aufzuwerten. Das soll womöglich auch in Herne geschehen: In Kürze werde ein externes Ingenieurbüro die Wohnanlage an der Emscherstraße begutachten, teilt Belvona mit. Basierend auf den Ergebnissen werde man dann eine Maßnahmenplanung vornehmen, diese mit den Eigentümern abstimmen und in Folge dessen dann sukzessive umsetzen.

>>> ANLAGE WURDE IN DEN 70-ER-JAHREN VON VEBA-WOHNEN ERRICHTET

Die Wohnanlage an der Emscherstraße wurde in den 70er-Jahren von der Veba errichtet und später an Investoren aus Frankfurt weiterverkauft. Nachdem sie heruntergewirtschaftet worden war, kaufte sie 2010 die Primus Holding aus Beckum im Rahmen einer Zwangsversteigerung. Die Primus Holding steckte nach eigenen Angaben zwei Millionen Euro in die Sanierung und senkte die Leerstandsquote auf unter zehn Prozent. Das war 2013.

Danach wurde das Objekt jedoch verkauft, der Name Altro Mondo als Verwalter wurde 2016 bekannt. Seitdem gab es immer wieder Probleme vor Ort.