Herne. Die Initiative für den Erhalt des Hallenbads Eickel in Herne hat die nötigen Unterschriften für das Bürgerbegehren zusammen. Was nun folgt.

Zwei Tage vor dem Ende der Frist können die Mitstreiter der Initiative „Wiederinbetriebnahme Hallenbad Eickel“ in Herne feiern: Sie haben die magische Grenze von 5974 Unterschriften zusammen – und sogar noch viel mehr, sagt Horst „Hotte“ Schröder, Mitglied der Gruppe. Bis Donnerstag, 20. Januar, 16 Uhr, müssen sie alle Unterschriften für das Bürgerbegehren zur Rettung des Hallenbads Eickel im Technischen Rathaus abgeliefert werden.

Seit Dezember hat die Initiative Unterschriften in Herne gesammelt. Ihr Ziel ist der Erhalt des ehemaligen Hallenbads Eickel, das 1994 für den öffentlichen Betrieb geschlossen und nach dem Wananas-Brand von 2012 bis 2016 noch einmal für die Öffentlichkeit geöffnet wurde. Dazu hat sie ein Bürgerbegehren auf den Weg gebracht. Damit will die Gruppe zunächst den Verkauf des Hallenbad-Grundstücks von der Stadt an die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) aus dem vergangenen Jahr rückgängig machen. Die SEG will das alte Schwimmbad abreißen, anschließend sollen dort Wohnhäuser gebaut werden. Die Initiative will dagegen erreichen, dass das Hallenbad saniert und wiedereröffnet wird.

Herne: Bürgerinnen und Bürger standen auf der Zielgeraden Schlange

Eine Woche vor der Abgabe fehlten der Initiative noch 1000 Unterschriften. Im Endspurt sind nun alle Unterschriften da, sagt Schröder zur WAZ. Es gebe auch ein „gutes Polster“, das helfen soll, wenn ungültige Unterschriften aussortiert werden müssen. Unterschreiben dürfen nur Hernerinnen und Herner ab 16 Jahren. Wie viele Unterschriften am Ende zusammenkamen, will der Wanne-Eickeler Sänger Hotte Schröder erst am Donnerstag um 15 Uhr vor dem Technischen Rathaus verraten, wenn die Initiative die Unterschriften abgibt.

Er sei begeistert, sagt Schröder. Die vielen Unterschriften seien „ein Zeichen dafür, dass der Bürgerwille nicht immer unbedingt mit dem Politikerwillen in Einklang steht“. Auf der Zielgerade hätten Bürgerinnen und Bürger am Wochenende Schlange vor Fritzchen’s Gleiscafé gestanden, um Listen mit Unterschriften abzugeben. Sie seien aus allen Stadtteilen gekommen: „Das hörte gar nicht mehr auf.“

Wenn die Stadt bestätigt, dass genügend gültige Unterschriften zusammengekommen sind, dann befasst sich der Rat mit dem Hallenbad. Laut Stadt hat die Politik dann zwei Möglichkeiten: Entweder sie folgt der Forderung der Initiative. Oder der Rat lehnt die Forderung ab. Dann kommt es zu einem Bürgerentscheid. Dabei stimmen dann alle Wahlberechtigten in Herne über die Forderung der Initiative ab.