Herne. Nach dem Erfolg der kurzfristig organisierten Veranstaltungen am vergangenen Samstag plant das Bündnis Herne Demos für die kommenden Wochen.

Nach dem Erfolg am vergangenen Samstag hat das Bündnis Herne auch für den kommenden Samstag, 15. Januar, drei unterschiedliche Aktionen unter dem Motto „Miteinander durch die Pandemie“ angekündigt. Und das Bündnis will bei seinen Demos einen langen Atem beweisen.

Zur Erinnerung: Angesichts der Demonstrationen von Gegnern einer Impflicht und 2G-Regeln und der andauernden sogenannten Spaziergänge hatte sich das Bündnis Herne am vergangenen Freitag kurzfristig dazu entschlossen, am Samstag drei Aktionen durchzuführen: eine Mahnwache auf dem Robert-Brauner-Platz, ein Friedensgebet auf den Europaplatz und eine Aktion der Schirme gegen Rechts am Shoah-Mahnmal. Trotz der sehr kurzen Vorlaufzeit seien rund 200 Menschen zu den Demos gekommen, dies sei ein großer Erfolg, so Bündnis-Sprecher Markus Vordenbäumen. Die Stimmung sei sehr positiv gewesen und die Teilnehmer hätten sich bedankt, dass das Bündnis wieder aktiv sei.

Bündnis hofft wieder auf mindestens 200 Teilnehmer

Nach seiner Schätzung hätten an der anderen Demonstration lediglich 30 bis 40 Personen teilgenommen. Vergleicht man die Teilnehmerzahlen, so hat das Bündnis sein Ziel tatsächlich erreicht, dass die bisher schweigende und vernünftige Mehrheit nun ihr Gesicht zeigt. Außerdem habe das Bündnis Flugblätter an Passanten verteilt, um auf seine Ziele aufmerksam zu machen und angesichts der anderen Demo Missverständnisse zu vermeiden.

Angesichts der Tatsache, dass die Gegner der Impfpflicht für den kommenden Samstag eine weitere Demo angemeldet hätten, habe sich das Bündnis entschlossen, ebenfalls wieder auf der Straße zu sein. In der Herner Innenstadt beginnen um 11 Uhr drei Veranstaltungen: Robert-Brauner-Platz: Kundgebung des Bündnis Herne „Miteinander und solidarisch auch durch die Pandemie“; Europaplatz/Kreuzkirche: Friedensgebet mit anschließendem Demozug zum Robert-Brauner-Platz; Willi-Pohlmann-Platz/Shoah-Mahnmal: Mahnwache der Schirme gegen Rechts mit anschließendem Demozug zur Kreuzkirche und zum Robert-Brauner-Platz.

Bündnis Herne konnte 2019 bis zu 500 Menschen gegen „besorgte Bürger“ mobilisieren

Vordenbäumen hofft, dass mindestens wieder 200 Menschen teilnehmen, „wir würden uns natürlich über deutlich mehr Zuspruch freuen“. Die Gesellschaft müsse sich dagegen wehren, dass eine kleine Gruppe mit ihrem egoistischen und in Teilen demokratiefeindlichen Geschrei versuche, einen Spaltkeil in die Gesellschaft zu treiben, nur um anschließend Toleranz für sich einzufordern. Dem Bündnis gehe es nicht darum, per se Maßnahmen oder etwa eine Impfpflicht zu befürworten. Vordenbäumen: „Der Diskurs ist wichtig.“ Es gehe dem Bündnis vielmehr darum, auf den demokratiefeindlichen Ansatz hinzuweisen, dass man alle Maßnahmen ablehnt. Und gerade das Konzept der sogenannten Spaziergänge ziele ganz klar auf die Destabilisierung der Demokratie.

Vordenbäumen kündigt an, dass das Bündnis einen langen Atem haben werde und auch in den kommenden Wochen Demonstrationen und Mahnwachen durchführen werde. „Wir planen langfristig.“ Im Jahr 2019 konnte das Bündnis in der Spitze bis zu 500 Menschen mobilisieren, um gegen die sogenannten „besorgten Bürger“ zu demonstrieren. Auch jetzt werde das Bündnis wieder so lange Präsenz zeigen, wie es nötig sei.

>>> ÜBERPARTEILICH, RELIGIONSÜBERGREIFEND

■ Das Bündnis Herne bezeichnet sich als überparteilichen und religionsübergreifenden Zusammenschluss der Herner Zivilgesellschaft.

■ Die Veranstaltungen seien keine Plattform für Eigenwerbung von Parteien, Gewerkschaften, Verbänden und religiösen Gemeinschaften.