Herne. Am Samstag wollen in Herne Impfgegner demonstrieren. Dagegen stellen sich viele Gruppen: Geplant sind ein Friedensgebet und eine Kundgebung.

In Herne sind an diesem Samstag, 18. Dezember, wieder Impfgegner unterwegs. Flagge zeigen – nicht zuletzt deshalb – auch weitere Gruppen: Auf dem Europaplatz findet ein Friedensgebet statt, vor dem Shoah-Mahnmal eine Kundgebung.

Zum vierten Mal in Folge soll am Samstag eine Demonstration von Impfgegnern stattfinden. Unter dem Motto „Für glänzende Kinderaugen – gegen die 2G-Regelungen auf Weihnachtsmärkten“ hat eine Bürgerin eine Kundgebung angemeldet. Beginn ist um 11 Uhr auf dem Friedrich-Ebert-Platz, anschließend ist ein Marsch über Straßen rund ums Herner Rathaus geplant, sagte Polizeisprecher Frank Lemanis zur WAZ.

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Auf dem Europaplatz vor der Kreuzkirche findet am Samstag um 11 Uhr ein Friedensgebet statt. Das Motto: „Gemeinsam durch die Pandemie“. Organisatoren sind die Katholische Kirchengemeinde St. Dionysius und die Evangelische Kreuzkirchen-Gemeinde unter Beteiligung der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen. Nach Glockengeläut zum Gedenken der mit und an Corona Verstorbenen in Herne und Musik ist ab 11.30 Uhr das gemeinsame Friedensgebet geplant.

Das überparteiliche „Bündnis Herne“ und die Gruppe „Schirme gegen Rechts“ laden für 11 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Shoah-Mahnmal auf dem Willi-Pohlmann-Platz ein. Dort wollen die Bürgerinnen und Bürger gegen Antisemitismus und Holocaust-Relativierung demonstrieren, so ein Sprecher des Bündnis Herne.

Herne: DGB kritisiert „demokratiefeindliche Kräfte“

Es gibt keine Rechtfertigung dafür, mit Neonazis, Antisemiten und Verschwörungstheoretikern auf die Straße zu gehen: Hernes DGB-Chef Peter Holtgreve.
Es gibt keine Rechtfertigung dafür, mit Neonazis, Antisemiten und Verschwörungstheoretikern auf die Straße zu gehen: Hernes DGB-Chef Peter Holtgreve. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Der DBG-Stadtverband Herne unterstützt Friedensgebet und Kundgebung am Shoah-Mahnmal, heißt es in einer Mitteilung. Aus demokratischer Sicht sei es zwar legitim, Eingriffe in Persönlichkeitsrechte kritisch zu hinterfragen, so der DGB in einer Mitteilung. Entstanden seien aber demokratiefeindliche Kräfte, die sich mit Verschwörungsbehauptungen von einer angeblichen Errichtung einer Corona-Diktatur an die Spitze einer selbst ernannten neuen „Freiheitsbewegung für das Volk“ zu setzen versuchten.

In der Querdenker-Bewegung, so der DGB weiter, komme es immer wieder zu unsäglichen Vergleichen mit den jüdischen Opfern des Nationalsozialismus. „Solche Vergleiche werden wir in Herne nicht akzeptieren und auch nicht tolerieren“, so der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Peter Holtgreve. Hinter den Anfeindungen der sogenannten globalen Elite kämen bei den Corona-Protesten immer wieder antisemitische Weltbilder zu Tage. Holtgreve stellt klar: Es gebe keine Rechtfertigung dafür, mit Neonazis, Antisemiten, Verschwörungstheoretikern, mit den Feinden der Demokratie auf die Straße zu gehen.