Herne. Die Arbeiten am Herner „Quartier Kaiserstraße“ haben begonnnen. Ende 2023 soll das Projekt abgeschlossen sein. Investitionen: 50 Millionen Euro.

Nach Jahren der Planung bewegt sich etwas auf dem Herner „Quartier Kaiserstraße“: Die Arbeiten auf dem 24.500 Quadratmeter großen Grundstück haben begonnen. Auf der Fläche des ehemaligen Sportplatzes an der Forellstraße und den angrenzenden Flächen sollen Wohnungen, Geschäfte und Gastronomie entstehen. „Wir haben lange drauf gewartet und sind froh, dass die Arbeiten nun endlich starten können“, sagte Oberbürgermeister Frank Dudda bei einem Ortstermin.

Zunächst würden die Gebäude auf dem Gelände von der Firma Köster abgerissen – unter anderem das alte Vereinsheim –, dann werde der Boden entfernt. Im Frühjahr soll mit den Hochbauten begonnen werden, sagte Steven Engler, Geschäftsführer der E-Gruppe, die das Projekt von der List AG übernommen hatte. Ziel sei es, das Projekt Ende des dritten Quartals 2023 abschließen zu können. „Wir hoffen, damit einen guten Anschub für eine gute Quartiersarbeit geben zu können“, so Engler.

List AG geriet durch die Corona-Pandemie mit Projekten in einen Stau

Zum Hintergrund: Die List AG, die das Quartier Kaiserstraße im Ortsteil Baukau bauen wollte, geriet durch die Corona-Pandemie mit ihren zahlreichen Projekten in einen Stau, wie es Michael Garstka, Geschäftsführer von List Develop Commercial, ausdrückte. Dadurch wäre das Herner Vorhaben zeitlich nach hinten gerückt. Deshalb habe man sich die Frage gestellt, ob es nicht andere Optionen gebe, statt die ganze Sache auf die lange Bank zu schieben.

Oberbürgermeister Frank Dudda, Steven Engler (l.) und Gernot Engler (r.) freuen sich, dass die Arbeiten für das Quartier Kaiserstraße endlich starten.
Oberbürgermeister Frank Dudda, Steven Engler (l.) und Gernot Engler (r.) freuen sich, dass die Arbeiten für das Quartier Kaiserstraße endlich starten. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

„Wir sind froh, dass die E-Gruppe das Projekt übernommen hat und nun zügig startet“, sagt OB Dudda. Das Projekt sei die „Keimzelle“ für das neue Quartier, das unter anderem durch eine neue Schule und die Öffnung zum Kanal hin erweitert werden soll. Dass nun endlich begonnen werden kann, sei „ein wichtiges Signal in der Pandemie und vor Weihnachten“, sagt Dudda. An der Investitionssumme von 50 Millionen Euro und an den bisherigen Plänen der E-Gruppe habe sich nichts geändert. So sollen unter anderem ein Supermarkt mit 1800 Quadratmetern Verkaufsfläche, ein Lebensmitteldiscounter und ein Drogeriefachmarkt einziehen. Auch eine Bäckerei und einen Marktplatz wird es laut Engler in dem neuen Quartier geben.

Die E-Gruppe ist in Herne bereits bestens bekannt. Sie hat das City-Center renoviert und baut in dessen direkter Nachbarschaft den Europagarten. Und so viel hat der Geschäftsführer schon verraten: Weitere Projekte in Herne seien bereits in Planung.