Herne. Sicherung eines Denkmals, Stärkung der Gleichberechtigung: Der Herner Rat hat zwei ebenso unterschiedliche wie wichtige Projekte angestoßen.

Der Herner Rat hat in dieser Woche nicht nur den Haushalt fürs Jahr 2022 verabschiedet, sondern auch weitere wichtige Beschlüsse gefasst. So wurden in der Sitzung in der Gysenberg-Sporthalle die Sanierung des maroden Förderturms Teutoburgia und ein Pilotprojekt für kostenlose Tampons und Binden an Schulen angestoßen.

3,5 Millionen Euro veranschlagt die Verwaltung für die aufwendige Sanierung des derzeit eingezäunten Fördergerüsts in Börnig - zu viel für die leere städtische Kasse. 90 Prozent dieser Kosten soll deshalb der Bund über ein Förderprogramm für Städtebau übernehmen; die Politik hat nun in der Ratssitzung einstimmig grünes Licht für den Herner Eigenanteil von 350.000 Euro gegeben. Ob die Bundesmittel für das denkmalgeschützte Stahlgerüst aber auch nach Herne fließen werden, entscheidet sich erst 2022.

Positive Resonanz aus Herner Schulen

Einem Pilotprojekt für die Bereitstellung kostenloser Menstruationsartikel an sieben weiterführenden Herner Schulen steht dagegen nichts mehr im Weg: Mit breiter Mehrheit stellte sich der Rat hinter dieses von den Grünen angestoßene Vorhaben.

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Durch das Aufstellen von insgesamt 20 Automaten mit kostenlosen Tampons und Binden in den Schultoiletten will die Stadt ein Jahr lang Erfahrungen und Erkenntnisse sammeln. Ziel ist es, das Angebot anschließend auf die Mädchen- und Frauen-Toiletten aller weiterführende Schulen und städtischer Einrichtungen auszuweiten.

Grünen-Ratsfrau Anna Schwabe freut sich über die breite Zustimmung für das zwölfmonatige Modellprojekt an Schulen. Dagegen stimmte im Rat nur die AfD-Abspaltung WfH.​
Grünen-Ratsfrau Anna Schwabe freut sich über die breite Zustimmung für das zwölfmonatige Modellprojekt an Schulen. Dagegen stimmte im Rat nur die AfD-Abspaltung WfH.​ © Hartmut Bühler

Grünen-Ratsfrau Anna Schwabe bezeichnete den Ratsbeschluss als wichtigen Schritt auf dem (langen) Weg zur Gleichstellung der Geschlechter und zur Enttabuisierung der Periode. Schuldezernent Andreas Merkendorf berichtete, dass das Projekt in den Schulen auf große Zustimmung gestoßen sei.