Herne. Die Nachfrage nach Schnelltests steigt in Herne wieder. Einige Testzentren haben sich einen Vorrat angelegt. Andere befürchten einen Engpass.
3G, 2G+ oder 2G? Diese Frage müssen sich vor allem Ungeimpfte zurzeit häufig stellen, wenn sie etwas unternehmen möchte. Während in den meisten Freizeit-Bereichen die 2G-Regel gilt, müssen unter anderem Arbeitnehmer, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind, einen Test vorlegen. Auch in Bus und Bahn oder beim Friseur gilt die 3G-Pflicht. Das macht sich auch bei den Schnelltest-Anbietern in Herne bemerkbar. Die Nachfrage steigt seit Eintritt der neuen Coronaschutzverordnung am Mittwoch, 24. November, deutlich.
Das berichtet unter anderem Carsten Pawlowski vom Testzentrum „New Way of Hope“. Pro Tag würden zwischen 70 und 120 Personen getestet, berichtet er. „Früher waren es etwa 40.“ Vor allem der sogenannte „Spucktest“ werde gut angenommen. Das Testzentrum an der Shamrockstraße sei das einzige, das diese Art von Tests anbiete. Viele Menschen, die Angst vor dem Stäbchen in Mund oder Nase hätten, griffen gerne auf sie zurück. Dass es in seiner Station zu einem Engpass kommen könnte, davon geht Pawlowski nicht aus. Die Firma, von der das Testzentrum die Tests beziehe, sei noch gut ausgestattet. „Wenn wir Tests bestellen, sind sie am nächsten Morgen bei uns.“ Seit vergangener Woche habe die Nachfrage stark zugenommen, „viele wollen den Test beispielsweise, um mit dem Bus fahren zu können“.
Viele Hernerinnen und Herner sind verunsichert
Auch das Testzentrum Herne erlebe zurzeit einen „Ansturm“, berichtet Betreiber Klaus Möllmann. Neben den beiden Testzentren auf dem Cranger Kirmesplatz am Weihnachtszauber und dem Testzentrum in Herne-Mitte habe das Unternehmen Hospitrans auch einen Testwagen vor dem Evangelischen Krankenhaus aufgestellt. Denn dort gilt seit Kurzem die „2G+“-Regel. Heißt: Besucher und Patienten müssen neben einem Impfausweis auch einen negativen Corona-Test vorlegen.
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Möllmann spüre, dass die Verunsicherung im Bezug auf die Tests in der Bevölkerung groß sei. Sind sie kostenlos oder nicht? Wie oft darf ich mich testen lassen? Diese Fragen höre er immer wieder. Er stellt klar: „Die Tests sind kostenlos und können jeden Tag gemacht werden.“ Die Formulierung in der Verordnung, dass man sich „mindestens“ einmal in der Woche testen lassen kann, führe in die Irre. „Mindestens, nicht maximal“, betont Möllmann.
Herner Apothekerin befürchtet Lieferengpass
Wegen der hohen Nachfrage werde das Testzentrum wieder den 24-Stunden-Betrieb aufnehmen. Gerade vor der Arbeit ließen sich viele Menschen testen. Außer zu den Öffnungszeiten des Weihnachtszaubers könne die Teststelle am Cranger Kirmesplatz direkt angefahren werden. Während der Öffnungszeiten sei sie zu Fuß weiterhin zu erreichen. Er habe sich bereits einen Vorrat an Tests zugelegt. Möllmann betont, wie wichtig es sei, dass sich auch geimpfte Menschen weiterhin testen lassen. „Zur Bekämpfung der Pandemie ist das das wichtigste Mittel neben der Impfung.“
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Die Kronen-Apotheke beschreibt den Anstieg der Nachfrage als „extrem“. Seit Dienstag vergangener Woche sei sie stark gestiegen, sagt Ulrike Meyer. Pro Tag führe die Apotheke etwa 100 Tests durch. „Das ist für eine kleine Teststation wie unsere schon sehr viel.“ Meyer geht davon aus, dass es zu einem Engpass kommen könnte. Schon jetzt habe sie Schwierigkeiten, Tests zu bekommen. „Die Preise steigen, die Nachfrage ist sehr hoch.“
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>>>WEITERE INFORMATIONEN: Kostenlose Schnelltests
Die Gratis-Tests waren am 10. Oktober ausgelaufen. Mit dem Ende der Kostenerstattung war laut Gesundheitsministerium die Hoffnung verbunden, dass sich mehr Menschen impfen lassen.
Seit Mitte November sind die Corona-Schnelltests wieder kostenlos.