Herne. Container quillen über: Herner Anwohner (69) ärgert sich über Laub, das nicht vollständig abgeholt wird. Was der Entsorgungsbetrieb dazu sagt.

Goldbraun und rötlich-orange färbt der Herbst die Blätter – eigentlich ganz schön. Wenn da nicht diese andere Sache wäre: Die Blätter fallen von den Bäumen und bleiben liegen, ziemlich lästig. So auch in der baumreichen Kirchstraße in Börnig. Anwohner Bernhard Pieper ist froh, dass die Entsorgung Herne regelmäßig vorbeikommt und das Laub abtransportiert, das sich im Container gesammelt hat. Eines wundert den 69-Jährigen dann doch: „Wieso wird das Laub, das zusätzlich neben dem randvollen Container gesammelt wurde, nicht auch mitgenommen?“

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In seiner Ratlosigkeit wendet er sich an die Entsorgung Herne. Die Antwort soll dort – sinngemäß – gelautet haben: „Wir können ja nicht überall absaugen, dann sind die Fahrzeuge schnell voll.“ Barbara Nickel von der Entsorgung erklärt auf Nachfrage: „Laut Satzung der Stadt Herne sind die Eigentümer selbst dazu verpflichtet, das Laub am Gehweg zu entfernen.“ Dass es Container gebe, „ist eine freiwillige Serviceleistung der Stadt.“ Denn eigentlich solle das Laub in der Restmülltonne entsorgt werden.

Entsorgung Herne: Container nach Ermessen verteilt

„Unsere Einsatzleitung entscheidet nach Ermessen, wo zusätzlich Laubcontainer aufgestellt werden“, erklärt Nickel. Damit wolle man Anwohner in baumreichen Gegenden entlasten. So weit, so gut. Aber was ist mit den Haufen neben den Containern? „Die Touren sind eng getaktet. Da kann man mal etwas mehr Laub als geplant abtransportieren, aber nicht immer“, sagt Barbara Nickel. In diesem Jahr seien im Herner Stadtgebiet 440 Container aufgestellt worden. Ein bis zwei Mal die Woche werden sie geleert. Nötig, bei rund 12.500 Straßenbäumen.

Und in der Kirchstraße? „Das Laub neben dem Container haben sie wieder da gelassen“, berichtet Bernhard Pieper. „Aber bei den Nachbarn weiter hinten, da haben sie einen großen Berg mitgenommen.“ Na, immerhin.