Herne. Beim Art Remix in Herne brachten junge Herbert-Talente ihre Kunst auf die Bühne. Auf dem Programm standen Musik, bildende Kunst und Tanz.
Der alte Wartesaal im Herner Bahnhof bot am Samstagabend wieder jungen Kulturschaffenden eine Bühne. Beim Art Remix haben die diesjährigen Gewinnerinnen und Gewinner des Jugendkulturpreises Herbert ihr künstlerisches Können unter Beweis gestellt und die Bude zum Rocken gebracht. Mehr als 50 Besucherinnen und Besucher haben ausgelassen gefeiert. Durch den Abend führte Moderator Baker Tarchichi und lockerte mit Witz und Charme gleich zu Beginn die Stimmung auf.
Tänzer Aboubacar Sylla eröffnete den Kulturabend mit einer sensationellen Tanzeinlage. Die Choreographie startete mit einem emotionalen Ausdruckstanz und endete mit spektakulären Saltos und akrobatischen Bewegungen. „Es ist eine Mischung aus Break-Dance, Hip-Hop und Ausdruckstanz“, beschreibt der Zweitplatzierte seine Crossover-Show im Gespräch mit Moderator Baker auf der Bühne.
Herbert-Gewinner überzeugen beim Art Remix in Herne
Die eindrucksvollen Werke von den Künstlerinnen Lina Dybrowski und der Herbert-Erstplatzierten Nora Zaik zierten die Wände des alten Wartesaals. Während Lina mit aufwendigem Linol-Druck arbeitete, setzte Nora ihr Vorhaben digital um und integrierte in ihr Kunstwerk sogar einen Arm von einer Schaufensterpuppe. Die ausgestreckte Hand demonstriere, dass man helfen solle, auch wenn man denke, dass es vielleicht zu spät sei. Hintergrund sei die Klimakrise.
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Weiter ging es mit der 17-jährigen Lea Strugarek. Sie hat beim Jugendkulturpreis den 3. Platz belegt. Sie überzeugte das Herner Publikum mit ihrer sanften Stimme und den wunderschönen Klängen ihres E-Pianos. Obwohl sie erst drei Jahre Piano spielt, wirkte sie selbstbewusst und brachte ihre vier Lieder perfekt auf die Bühne. Der Fokus ihrer Songauswahl lag auf starken Frauenstimmen und bekannten Hollywood-Soundtracks. Da durfte der aktuelle James-Bond-Song von Billie Eilish nicht fehlen.
Das Schlusslicht bildeten die Herbert-Zweitplatzierten und Publikumsliebling Sleazy Alice. Dass die Band zusätzlich noch den Publikumspreis beim Herbert abgestaubt hat, verwundert nicht. In klassischer Punkrock-Formation brachten die drei Jungs mit Schlagzeug, Bass, Gitarre und rauer Rockstimme das Publikum zum ausrasten. Mit ihren eigenen Songs und zwei Covern legten sie sich richtig ins Zeug.
Herner Band hört keine Rockmusik
Sympathisch – locker und rotzig - stellten sich die drei Jungs beim Moderator vor und legten dann mit ihrer eigenen Nummer los. Bei dem Cover von den Pixies „Where is my Mind“ bekamen sie sogar Unterstützung auf der Bühne von Stiefvater Timo. In diesen drei Minuten wurde klar, dass still sitzen nicht mehr möglich war. Während der eine sanft mit dem Kopf zum Takt der Musik nickte, die eine unauffällig mit dem Bein mit wippte, tanzten die Fans in den letzten Reihen.
„Wir hören eigentlich keine Rockmusik“, erzählen Batu, Samy und Timo. Außer wenn Schlagzeuger Nils loslege, dann seien sie natürlich am Start. Ob von der alten Schule, vom Basketball-Verein oder die eigenen Familien: Alle waren gekommen, um die Jungs zu unterstützen.
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Woher die Leidenschaft zur Musik kommt, da sind sich alle drei einig. „Unsere Väter sind alle Musiker, deshalb sind wir schon früh damit aufgewachsen“, erzählt Bassist Ruben. Schlagzeuger Nils habe sich früher als Kind ein bisschen am Schlagzeug ausprobiert, „aber nachdem wir beschlossen haben, eine Rockband zu gründen, habe ich mein Hello Kitty Schlagzeug gegen ein Punkrock-taugliches ausgetauscht“, diese lustige Anekdote erzählen die Jungs immer wieder gerne.
>>>Zehnter Herbert-Wettbewerb
Der Jugendkulturpreis „Herbert“ wurde Ende September in den Flottmann-Hallen verliehen. Zum zehnten Mal fand in diesem Jahr der Wettbewerb statt.
Das nächstes Konzert von Sleazy Alice findet am 12. Februar im Jugendzentrum „Joe`s“ in Oer-Erkenschwick statt.