Herne. Die Zechenkünstlerin Verena Schuh stellt in der VHS Wanne einen Teil ihrer Werke aus. Die meisten ihrer Materialien stammen aus dem Baumarkt.

Ineinander verwickelte Linien, mal gerade und stark, dann wieder rund und weich – was auf den ersten Blick wie eine abstrakte Grafitzeichnung wirkt, ist die Fotografie eines Objekts. Das Material dafür ist ebenso außergewöhnlich wie das Ergebnis, denn Verena Schuh (45) kauft das Material für ihre Kunst meist im Baumarkt.

In diesem Fall: transparenter PVC. Wie ein roter beziehungsweise durchsichtiger Faden zieht sich die spezielle Materialwahl durch die Ausstellung „Linie, Raum, Transparenz“ in der Wanner VHS-Galerie. Dort stellt Verena Schuh bis zum 10. Dezember. eine Auswahl ihrer Werke aus. Eröffnet wird die Ausstellung heute um 17.30 Uhr, die Violinistin Friederike Imhorst begleitet die Veranstaltung musikalisch.

Das Spiel mit Licht und Schatten als Motiv

Neben Fotografien der Kunststoff-Gebilde gibt es die Objekte teilweise als solche zu sehen, ebenso als Bestandteil anderer Werke. So treffen symmetrisch angenähte Plastikknoten auf eine weiße, glatte Oberfläche. Je nach Lichteinfall entsteht so eine vollkommen andere Ansicht auf die Objektarbeiten. Das Spiel mit Licht und Schatten sei bei ihrem Schaffen im Atelier in der Künstlerzeche ein stetiger Begleiter, erzählt Verena Schuh.

Transparanter PVC ist der durchsichtige Faden in Verena Schuhs Werken.
Transparanter PVC ist der durchsichtige Faden in Verena Schuhs Werken. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

In ihrem Schwalbennest unterm Dach – wie die Künstlerin ihr Atelier liebevoll bezeichnet – arbeitete Schuh zuletzt an ihren Ausstellungsstücken. Wieso sie ausgerechnet PVC als Material für einen Großteil ihrer Objektarbeiten nutzte? „Es spricht einfach zu mir, weil es gleichzeitig so formbar und vielseitig ist, manchmal aber auch sehr unnachgiebig sein kann.“

Material-Mix schafft eine Überlagerung

Bemerkbar macht sich diese Unnachgiebigkeit gerade in den Werken, in denen Schuh den Kunststoff mittels PVC-Garn an andere Materialien koppelt und damit eine Überlagerung schafft. „Andere gehen für ihr Material eben in die Boutique oder den Fachhandel, ich nicht“, sagt sie.

>>> Halbzeitgespräch mit der Künstlerin

Zur Halbzeit der Ausstellung gibt es am 25. November um 17.30 Uhr ein Künstlerinnengespräch mit Verena Schuh.

Anmeldungen zum Gespräch sind vorab per Mail unter vhs@herne.de oder telefonisch unter 02323/16-1643 erwünscht (Kursnummer 6001A). Bei den Veranstaltungen gilt die 3G-Regel.

Die Ausstellung „Linie, Raum, Transparenz“ kann bis zum 10.12. während der Öffnungszeiten der VHS besucht werden. Montags bis donnerstags von 8.30 Uhr bis 12 Uhr, sowie von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Freitags sind die Räume von 8.30 Uhr bis 12 Uhr zugänglich.