Herne. Ein Unternehmer plant in Herne offenbar den Bau eines XXL-Garagenhofs mit bis zu 150 Garagen. Warum die SPD Bauchschmerzen hat.

In Herne möchte ein Unternehmer einen XXL-Garagenhof bauen. Der Stadt liegt ein Antrag auf Vorbescheid vor, heißt es im Rathaus. Im Raum steht der Bau von bis zu 150 XXL-Garagen im Stadtteil Baukau-West. Die SPD sorgt sich: Im Umfeld liegt unter anderem eine Kita, auch eine Schule soll sich dort ansiedeln.

In XXL-Garagen können Fahrzeuge geparkt werden, sie können aber auch als Lagerraum genutzt werden. Im Ruhrgebiet gibt es immer mehr Anbieter. Offenbar hat nun ein Unternehmer ein Auge auf eine Fläche im Gleisdreieck an der Schnittstraße in Baukau-West geworfen. Das Gelände in der Nähe des Steag-Kraftwerks wird auf allen Seiten durch Bahngleise begrenzt und hat eine Zufahrt durch eine Bahnunterführung. Die SPD brachte das Thema auf die Tagesordnung der Bezirksvertretung Wanne.

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SPD: Kita und künftige Quinoa-Schule liegen direkt an der Zufahrt

Hakte nach in Sachen XXL-Garage: Torsten Becker (SPD).
Hakte nach in Sachen XXL-Garage: Torsten Becker (SPD). © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Die SPD stellt klar: Das Grundstück sei nur über die Schnittstraße zu erreichen. Diese sei aber eine kleine Anliegerstraße mit Tempo 30. Gleich um die Ecke liege zudem die ehemalige Schule Drögenkamp. Sie beheimatet eine Kita, außerdem soll das Gebäude Standort der künftigen Quinoa-Schule werden. Gebäude und zugehörige Spielflächen, so Bezirksfraktionschef Torsten Becker, lägen direkt an der Zufahrt zu dem Areal. Nicht zuletzt sei das gesamte Wohngebiet schon jetzt durch die Verkehre auf den Bahngleisen und der A 42 einer erhöhten Lärmbelästigung ausgesetzt, die weit über dem zulässigen Richtwert für Mischgebiete liege. Außerdem geht er davon aus, dass sich weitere Handwerksbetriebe im Umkreis, etwa an der Baukauer Straße, ansiedeln, die zusätzlichen Lärm verursachen werden.

Die SPD wollte in der Sitzung der Bezirksvertretung, die am Dienstag in der ehemaligen Schule Drögenkamp tagte, nun unter anderem wissen: Liegt der Verwaltung eine Bauvoranfrage für den Bau des XXL-Garagenhofs vor? Wenn ja: Wie bewertet die Stadt das Vorhaben? Seit Mitte Juni, berichtete Norbert Gresch (Stadt), liege der Verwaltung ein Antrag auf Vorbescheid vor. Dieser befinde sich zurzeit aber noch im Beteiligungsverfahren. Heißt: Stellungnahmen der beteiligten Fachämter lägen noch nicht vor. „Insofern kann noch keine Aussage über die Genehmigungsfähigkeit des Antrages getroffen werden“, so Gresch.

Eine Ermittlung der gesamten Lärmsituation im Bereich der Schnittstraße sei der Verwaltung nicht möglich, fügte er an. In dem Antrag auf Vorbescheid werde lediglich das Planungsrecht angefragt. Für die immissionsschutzrechtliche Bewertung im konkreten Baugenehmigungsverfahren sei eine Prognose der Lärmimmissionen durch Lkw- beziehungsweise Pkw-Verkehr aber zwingend notwendig.