Herne. Die drei Künstler kennen sich seit Jahrzehnten, sind befreundet. Nun präsentieren sie eine gemeinsame Ausstellung in Herne. Der Titel: „Les Amis“.

Seit über 40 Jahren sind Ike Vogt, Harald Hilscher und Uwe Kampf befreundet. Jetzt stellen sie zusammen in den Flottmann-Hallen in Herne aus. Ihre Ausstellung, die am Samstag eröffnet wird, haben sie ganz einfach „Les Amis“ – Deutsch: Die Freunde – genannt.

„Jeder von uns hat seinen ganz eigenen Themenbereich“, erklärt Hilscher. Für die kurzfristig wegen verschobener Bauarbeiten zusammengestellte Ausstellung hat sich das Trio vor allem auf Zeichnungen konzentriert, wobei alle gerne in Serien arbeiten. Ike Vogt zeichnet oft eher nebenbei: Ohne auf die Blätter zu schauen, entstehen spontane Arbeiten, die oft aus eher wenigen Strichen bestehen. In zwei Reihen nutzt sie Einladungskarten zu Ausstellungen als Zeichengrund.

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Harald Hilscher setzt unendlich viele Linien aus Eisengallus-Tinte nebeneinander. Die sich nicht berührenden Linien schaffen bewegte Strukturen, die sich bandartig über die Zeichenfläche ziehen. Im Trockenprozess erfährt diese seit der Antike bekannte Tinte erst ihre endgültige Farbe. Neben diesen Zeichnungen zeigt er einige Wandobjekte. Hier überzieht er die Oberflächen mit Schweiß-weiß-Kopien, die sich zu ornamentalen Mustern zusammenfügen. Kontrastiert werden diese grafischen Formen mit blinkenden LEDs oder kleinen Bildschirmen, auf denen sich farbige Bilder bewegen.

Bleierne Linien treffen auf Flächen aus Blattmetall

In der Schau von Uwe Kampf, Harald Hilscher und Ike Vogt sind vor allem Zeichnungen zu sehen.
In der Schau von Uwe Kampf, Harald Hilscher und Ike Vogt sind vor allem Zeichnungen zu sehen. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Uwe Kampf zeigt collageartige Bilder und Wandobjekte. Stahlwolle wird zum halb-durchsichtigen grafischen Mittel, das er mit Zeichnungen kombiniert. In anderen Arbeiten treffen sich bleierne Linien mit Flächen aus Blattmetall. Oder es entstehen mittels Prägedrucken reliefartige Objekte. Zwei kleinere Bronzen sind Beispiele für sein plastisches Werk.

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Für den Boden der ehemaligen Werkhallen haben die drei Künstler eine Gemeinschaftsarbeit geschaffen. Drei Kreise aus Polyestergewebe sind mit unterschiedlichen Motiven bedruckt. Sie strukturieren geschickt den Raum. Das Trio verzichtet bewusst auf eine Beschilderung der einzelnen Werke. Ihre Arbeiten hängen in Blöcken nebeneinander. So entstehen Kontraste, aber auch immer wieder spannende Übergänge.

Eröffnung „Les Amis“ in den Flottmann-Hallen (Straße des Bohrhammers) am Samstag, 28. August. Zwischen 14 und 18 Uhr können Gäste mit den Künstlern reden. Bis 26. September, Di-So 14 bis 18 Uhr. Kostenlose Führungen am Do, 9. September, und Mi, 15. September, jeweils 10.30 Uhr.