Herne. In Herne werden nun „Bürgerbäume“ gepflanzt. Die Idee: Bürgerinnen und Bürger spenden Geld, dafür pflanzt die Stadt Bäume – auf vier Grünflächen.

Die Stadt Herne richtet ein Projekt „Bürgerbäume“ ein. Um die Folgen des Klimawandels abzumildern, sollen ab dem Frühjahr 2022 in allen vier Stadtbezirken Bäume gepflanzt werden. Bürgerinnen und Bürger können sich daran beteiligen: Für 250 Euro gibt’s einen „Bürgerbaum“.

Der Umweltausschuss stimmte den Plänen der Stadt für das Projekt „Bürgerbäume“ zu. Die Folgen des Klimawandels seien für alle Menschen spürbar, so warb die Stadt im Vorfeld um Zustimmung. Vor allem die letzten drei Jahre seien durch lang anhaltende Hitze- und Trockenheitsperioden geprägt gewesen. Bäume könnten helfen: Sie seien in einer dicht bebauten Stadt wie Herne ein wichtiger Faktor der so genannten Klimafolgenanpassung. Sie verbesserten die Luftqualität und böten Verschattung, Verdunstung und Lebensräume für Tiere. Vielen Bürgerinnen und Bürgern sei das bewusst – und wollten einen persönlichen Beitrag zur Klimafolgenanpassung leisten.

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Für 250 Euro kann sich künftig eine Hernerin oder ein Herner für einen „Bürgerbaum“ engagieren, möglich sei aber auch, dass sich mehrere Menschen für eine Baumspende zusammenschließen. Auch Vereine oder Unternehmen können Baumspenden übernehmen. Der Fachbereich Stadtgrün hat sich dazu Grünanlagen angeschaut und in jedem der vier Stadtbezirke eine Anlage festgelegt. Dort soll nun jeweils ein Bereich mit Bürgerbäumen bepflanzt werden. Die Orte: Postpark (Wanne), Sportpark und Knappsches Gelände (Eickel), Hölkeskampring (Mitte), Südfriedhof (Sodingen).

Herne will zwei Pflanztermine pro Jahr anbieten

Lobt die Initiative der Stadt: Pascal Krüger, Vorsitzender des Umweltausschusses.
Lobt die Initiative der Stadt: Pascal Krüger, Vorsitzender des Umweltausschusses. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Der Betrag von 250 Euro entspreche im Mittel den Kosten für die Beschaffung des Baums, in der für den öffentlichen Bereich üblichen Qualität und Größe, heißt es. Für eine Baumpflanzung inklusive Pflanzarbeiten, Fertigstellungs- und Entwicklungspflege sei aber mit Kosten in Höhe von mindestens 800 Euro zu rechnen. Die Bürgerspende sei also nichtkostendeckend. Der Differenzbetrag soll mit Geld des Fachbereichs Stadtgrün geleistet werden.

Pascal Krüger (Grüne), Vorsitzender des Umweltausschusses, lobt die Initiative der Stadt – verbunden mit dem Hinweis, dass ähnliche Vorschläge von Grünen und Linken in der Vergangenheit abgelehnt worden seien; dafür gebe es keine Flächen, habe es geheißen. „Nun wurden die Flächen herbeigezaubert“, sagt der Ratsherr. Geschaut werden müsse aber noch nach den Kosten: 800 Euro für einen Baum erscheine sehr viel; dafür sollen aber große Bäume angeschafft werden.

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Die Stadt will zwei Pflanztermine pro Jahr anbieten, im Frühjahr und Herbst. Habe sich ein Herner für einen Bürgerbaum entschieden, könne er beim Fachbereich Stadtgrün in Auftrag gegeben werden. Die Auswahl der Bäume und die Pflegemaßnahmen sollen von der Verwaltung definiert werden. Je nach Resonanz der Bevölkerung könnten künftig weitere Flächen bepflanzt werden, so die Stadt.