Herne. In der Fußgängerzone in Herne-Mitte schafft die Sparkasse Geld am Schalter ab. Die Filiale ist nun eine „SB-Kasse“. Was das für Kunden bedeutet.

Die Herner Sparkasse schafft in ihrer Filiale auf der Bahnhofstraße in Herne-Mitte Geld am Schalter ab. Das teilt die Sparkasse auf Anfrage der WAZ mit. Kunden hatten sich über Arbeiten in der Filiale gewundert und befürchten Einschränkungen. Dem widerspricht das Kreditinstitut.

„Wir haben unser Kassensystem umgestellt“, sagt Sparkassen-Sprecher Jörg Velling. Gemeint ist: Nach den Filialen in Eickel, Sodingen, Röhlinghausen und Horsthausen ist auch die Filiale nahe des Robert-Brauner-Platzes in eine „SB-Kasse“ umgewandelt worden. In „SB-Kassen“ erledigen Kunden alle Ein- und Auszahlungen vom Girokonto oder Sparkassenbuch nur noch mit ihrer Sparkassen-Card am Geldautomaten. Während der Öffnungszeiten arbeiten Mitarbeiter auch weiterhin in der Filiale, sie geben aber kein Geld mehr heraus oder nehmen es an. Sie sind „nur“ noch für Beratungen oder Geschäftsabschlüsse da.

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Kunden könnten in den SB-Kassen auch weiterhin all das erledigen, was sie vorher erledigt hätten, sagt Velling. Wie schon bei der Umwandlung der Filiale in Sodingen vor anderthalb Jahren sagt der Sparkassen-Sprecher auch jetzt: Kunden, die die neue Technik nicht verstehen, werde vom Personal gern geholfen. So sei es auch möglich, ohne Geheimzahl Geld ein- oder auszuzahlen: Die Mitarbeiter könnten die Sparkassen-Card der Kunden so programmieren, dass diese ihren gewünschten Betrag anschließend am Automaten abholen könnten. Wer keine Karte dabei habe, erhalte eine so genannte White Card und hole damit seinen gewünschten Betrag inklusive der gewünschten Stückelung ab.

Herner Sparkasse: Umwandlung läuft meist „geräuschlos“

Die Umwandlung der Filialen in Herne werde sukzessive vorgenommen, sagt Velling. Soll heißen: Herne-Mitte war nicht der letzte Standort. Begründet hatte das öffentlich-rechtliche Kreditinstitut diesen Schritt mit Sicherheitsaspekten: „Aufgrund von Überfall- und Einbruchsprävention war die Herner Sparkasse gehalten, das Kassensystem zu prüfen und die Sicherheitsvorkehrungen anzupassen“, hieß es damals in einem Brief an die Kunden.

Die Umstellung verlaufe meist „geräuschlos“. Aber: „Es gibt immer mal wieder Kunden, die sich erst daran gewöhnen müssen“, bekennt er. Eine 83-jährige Kundin, die sich bei der WAZ über die Umwandlung beschwerte, will sich nicht an den neuen Service gewöhnen. Sie und ihre Bekannten seien darüber „richtig sauer“. Auch habe sie nicht die gewünschte Stückelung bekommen: 200-Euro-Scheine, so habe es geheißen, gebe es nicht auf der Bahnhofstraße. Da müsse sie, bitte schön, zur Hauptstelle. Das lehnt sie ab.