Herne. Auf dem Gelände der Cranger Kirmes gibt es eine besondere Spendenaktion: Für jeden Geimpften geht ein Euro an Opfer der Hochwasser-Katastrophe.

Thomas Madajewski ist ein Lokalpatriot. Aufgewachsen in Wanne-Eickel, seit 19 Jahren selbstständig in seiner Heimatstadt, nie woanders gearbeitet. „Das ist meine Heimat, mich kriegt hier keiner weg“, sagt er mit einem Lachen. Selbstredend also, dass der Immobilienunternehmer auch ein „absoluter Fan“ der Cranger Kirmes ist.

Es ist nun das zweite Mal, dass die Kirmes aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Eigentlich wäre es am kommenden Wochenende losgegangen. „Ein großes Versäumnis für mich und viele meiner Freunde“, bedauert Madajewski. Auch deshalb hat sich der 52-Jährige überlegt, wie traditionelle Kirmesgänger an den nächsten beiden Sonntagen zumindest etwas Gutes tun könnten. Gemeinsam mit dem Herner DRK startet er eine Impfaktion zugunsten der Flutopfer.

DRK impft mit einem mobilen Team auf dem Cranger Kirmesplatz

Das Ganze steht unter dem Motto „Crange hilft“ und läuft so ab: An den eigentlichen „Kirmessonntagen“, 8. und 15. August, wird das Rote Kreuz von 12 bis 18 Uhr mit einem mobilen Impfteam auf dem Cranger Kirmesplatz vor Ort sein. Verimpft werden sowohl die mRNA-Impfstoffe Biontech und Moderna als auch der Vektorimpfstoff von Johnson & Johnson. Einen Termin muss man nicht vereinbaren, Impfwillige können einfach vorbei kommen und sich das Vakzin spritzen lassen.

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Für jeden Geimpften spenden lokale Unternehmen dann einen Euro an die Opfer der Hochwasserkatastrophe. Als kleines Schmankerl gibt es außerdem eine Tüte gebrannte Mandeln für die Impfwilligen. 21 Firmen aus Herne, Herford und Castrop-Rauxel sind laut Madajewski bereits dabei. „Ich habe befreundete Unternehmen angesprochen. Über weitere Sponsoren würden wir uns aber freuen“, sagt er.

2019 konnte die Cranger Kirmes zum letzten Mal stattfinden. In diesem und im vergangenen Jahr musste sie aufgrund der Pandemie abgesagt werden.
2019 konnte die Cranger Kirmes zum letzten Mal stattfinden. In diesem und im vergangenen Jahr musste sie aufgrund der Pandemie abgesagt werden. © www.blossey.eu | Hans Blossey

DRK Herne übernimmt die Abwicklung der Spendenaktion

Das DRK Herne übernimmt derweil nicht nur die professionelle Durchführung der Impfaktion, sondern auch die Abwicklung der Spendenaktion. So ist nachweislich gesichert, dass alle Spendengelder dort ankommen, wo sie dringend benötigt werden. Wer bereits geimpft ist und trotzdem spenden möchte, kann das ebenfalls tun. Dafür hat das Rote Kreuz ein eigenes Spendenkonto bei der Herner Sparkasse eingerichtet.

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Weitere Sponsoren gesucht

Interessierte Unternehmen und Privatpersonen können sich immer noch als Sponsoren für die Spendenaktion melden. Kontakt: impfzentrum@drk-herne.de oder 02323 164822.

Unabhängig von der Impfaktion freut sich das DRK Herne über Spenden für die Opfer der Flutwasser-Katastrophe. Dafür gibt es ein Spendenkonto mit der IBAN DE 33 4325 0030 0001 0558 70.

„Bei der Aktion tut man nicht nur etwas Gutes für sich, sondern auch für andere“, sagt Jennifer Metzlaff vom DRK Herne. „Wir hoffen, dass das ein zusätzlicher Impfanreiz ist – insbesondere für alle, die normalerweise zur Cranger Kirmes gehen würden.“ Die Organisatoren hoffen auf etwa 500 Teilnehmer. Dann könnte ein sechsstelliger Betrag für die Flutopfer zusammenkommen.

Herner Unternehmer: Viele Geimpfte erhöhen Chancen auf Cranger Kirmes 2022

Und: „Wenn sich viele Menschen impfen lassen, steigt die Chance, dass wir uns im nächsten Jahr alle wieder auf der Cranger Kirmes treffen können“, sagt Madajewski. Ein nicht unwichtiger Nebeneffekt für den Unternehmer, der an seiner Heimat vor allem das offene Wort und den kumpelhaften Umgang schätzt.

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Madajewski hat sich bereits früher für seine Stadt eingesetzt. So unterstützte er beispielsweise den Jugendsport des SV Holsterhausen und das Herner Tierheim. Beruflich ist der Immobilienunternehmer im Bereich Projektentwicklung tätig. Er entwickelt Konzepte für Gewerbe- und Sozialimmobilien – oder für innovative Mischformen aus beidem. In Herne ist er zurzeit am Bau einer Fressnapf-Filiale in der Holsterhauser Straße beteiligt.