Herne. Wer am Südpool in Herne parkt, muss nun ein Ticket kaufen, bekommt aber Geld zurück. Die Regelung, schimpft eine Leserin, sei aber „lachhaft“.

Seit einem halben Jahr müssen Besucher des Südpools in Herne fürs Parken vor dem Schwimmbad Geld bezahlen. Zwei Parkscheinautomaten wurden aufgestellt, ebenso entsprechende Hinweisschilder. Südpool-Besucher, so hieß es bei der Einführung der Parkschein-Regelung, erhielten eine Rückvergütung beim Eintritt ins Bad. Das stimmt auch, sagt eine Südpool-Besucherin. Allein: Diese Rückvergütung sei lachhaft, kritisiert die 29-Jährige. Die Bädergesellschaft sieht das anders – und erklärt die Regelung.

Vorab: Am Schwimmbad hat die WAZ-Leserin aus Holsterhausen nichts auszusetzen. „Bisher fand ich das Schwimmbad immer toll, weil preiswert“, sagt sie. Nun sei sie aber „etwas irritiert“ – und zwar über die Höhe der Kosten, um vor dem Schwimmbad zu parken. Früher sei das Parken umsonst gewesen, nun habe die Herner Bädergesellschaft Tickets eingeführt. Die Parkkosten in Höhe von einem Euro pro Stunde oder 5 Euro für einen Tag seien „für ein niederschwelliges Schwimmbad schon relativ teuer“, stellt die WAZ-Leserin fest.

Herne: 20 Cent zum Spaß quittieren lassen

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Und das „Lustige an der Sache“: Kaufe man ein Tages-Parkticket, dann bekomme man ganze 20 Cent zurück. Sie habe sich das mal zum Spaß quittieren lassen. Nirgendwo, kritisiert die alleinerziehende Mutter, sei zu lesen, wie viel Geld man zurückbekomme; das Bad berichte lediglich, dass ein gewisser Prozentsatz erstattet werde. „Vier Prozent, das ist ja wohl kaum auf die Bedürfnisse der Schwimmbad-Gäste zugeschnitten und dient auch sicherlich nicht dazu, um die Plätze für die Gäste zu sichern“, meint die Erzieherin.

Zunächst einmal: Die Parkgebühren seien eingeführt worden, weil „Handlungsdruck“ bestand, sagt Thomas Kaiser, der Verwaltungsleiter der Bädergesellschaft, zur WAZ. Nachdem die Stadt für den gesamten Ortsteil ein Parkraumbewirtschaftungskonzept umgesetzt habe, sei der Südpool-Parkplatz die einzige kostenlose Fläche geblieben. Damit Anwohner, Besucher und Arbeitnehmer den Parkplatz nicht zuparkten, seien die Gebühren für die Zeit von 8 bis 21 Uhr eingeführt worden – analog zur Parkraumbewirtschaftung der Stadt mit Parkscheinautomaten, aber durch ein externes Unternehmen.

Badegäste sollen nicht schlechter gestellt werden

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Um den Parkplatz für Nicht-Besucher unattraktiv zu gestalten, sei ein um 40 Cent höheres Parkentgelt pro Stunde gegenüber den städtischen Automaten gewählt worden, erklärt Kaiser. Da die Badegäste nicht schlechter gestellt werden sollten als auf den öffentlichen Parkplätzen in der Umgebung, werde der „überschießende Betrag“ den Schwimmbadgästen erstattet.

Beispiel: An den Parkscheinautomaten des Südpools könne der Autofahrer zwischen einer Stunde zu 1 Euro, zwei Stunden zu 2 Euro, drei Stunden zu 3 Euro und vier Stunden zu 4 Euro und der Tageskarte für 24 Stunden zu 5 Euro wählen. Die Parkhöchstdauer bei der Stadt betrage im Ortsteil vier Stunden und koste 2,40 Euro. Daraufhin sei der Preis für die Tageskarte mit 2-x Parkhöchstdauer der Stadt, also 4,80 Euro abgeleitet worden. Und so erkläre sich auch der Preis für das Tagesticket am Südpool: „Unser Badegast zahlt bei der Tageskarte von 5 Euro den gleichen Preis wie bei der Stadt, da 20 Cent erstattet werden.“ Dabei müsse nach vier Stunden auch nicht nachgelöst werden: „Man darf sein Fahrzeug für 24 Stunden parken.

Wer auf dem Südpool-Parkplatz dagegen beispielsweise drei Stunden parke, bekomme 1,20 und wer vier Stunde parke, sogar 1,60 Euro zurück.

>> WEITERE INFORMATIONEN:

Die Parkplätze für behinderte Menschen und die Parkplätze mit E-Ladesäulen, so die Bädergesellschaft, seien am Südpool für Berechtigte kostenfrei.

Auch sei es das Anliegen der Bädergesellschaft, dass der öffentliche Personennahverkehr oder das Fahrrad verstärkt zur Fahrt zum Schwimmbad genutzt werden. Deshalb sei das Angebot an Fahrrad-Abstellmöglichkeiten erhöht worden.