Herne. Im Herner Schwimmbad Lago ist seit Anfang Juli die längste Racer-Rutsche Deutschlands geöffnet. Nun ist sie offiziell eingeweiht worden.

Sie ist kurviger, schneller und länger: In Herne können Besucherinnen und Besucher des Lagos seit Anfang Juli auf der längsten Racer-Rutsche Deutschlands (auf Deutsch: Rennfahrer-Rutsche) Wettrennen gegeneinander rutschen. Jetzt ist sie offiziell eingeweiht worden.

Am Mittwochmorgen ist es voll im Lago – vor dem Eingang der neuen Rutsche steht eine große Menschenmenge und schaut zu, wie das Band vor der Rutsche offiziell durch Oberbürgermeister Frank Dudda durchgeschnitten wird. Die Footballer der Black Barons, die Eishockeyspieler des HEV und die Basketballerinnen des HTC stehen in den Startlöchern, um in Teams auf der dreispurigen Rutsche nebeneinander anzutreten. Denn das ist das Besondere: Drei Personen können parallel nebeneinander in die Tiefe sausen, in eigener Spur, Zeitmessung inklusive. Letztere wird am Ende der Bahn angezeigt.

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Eine der Bestzeiten rutscht in der ersten Runde der ehemalige Bürgermeister und Ex-Aufsichtsratschef der Herner Bädergesellschaft Erich Leichner: Nur 11.91 Sekunden benötigt er für die rund 100 Meter. „Damit habe ich meine persönliche Bestzeit von 11.99 Sekunden noch einmal übertroffen“, sagt er stolz und macht sich erneut auf den Weg zu den 50 Treppenstufen, die hoch zum Einstieg der Rutsche führen.

Racer-Rutsche: HEV hat die Nase in der ersten Runde vorn

Auch Eickels ehemaliger Bezirksbürgermeister Martin Kortmann lässt es sich nicht nehmen und saust die neue Rutsche hinunter. „Das war richtig gut und super schnell“, sagt er, als er wieder unten ankommt. „Zwischendurch dachte ich, es schießt mich aus der Kurve.“ Auf seine Zeit habe er nicht geachtet – der Spaß scheint bei ihm im Vordergrund zu stehen.

Ganz anders sieht das bei den Sportlern der drei Vereine aus. Bei jedem Durchgang versuchen sie sich mit den Zeiten zu übertreffen – es kommt auf jede Millisekunde an. Nach einigen Versuchen sind sie sich einig: „Ganz links ist man am schnellsten.“ Das stellt auch Jule fest, die beim HTC in der ersten Mannschaft spielt. Vier Mal sei sie bereits gerutscht. „Dass man hier im Duell gegeneinander rutschen kann, ist am besten.“ Am Ende der ersten Runde steht fest: Der HEV hat die Nase mit einer Gesamtzeit von 1,53 Minuten vorn, gefolgt von den Black Barons mit 1,59 Minuten. Der HTC landet mit 2,17 Minuten auf dem dritten Platz. Doch im Finale überholen die Black Barons doch noch den HEV und sichern sich den Gesamtsieg. Die Preisgelder werden der Flutopferhilfe gespendet.

Rutsche sollte eigentlich schon im November an den Start gehen

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Dass die Rutsche nun endlich offiziell eingeweiht wird, freut vor allem Lothar Przybyl, Chef der Herner Bädergesellschaft. Schon im November sollte die Rutsche eigentlich an den Start gehen, doch dann kam der Corona-Lockdown und mit ihm die Schließung aller Bäder. Zwischenzeitlich sei es zudem zu „enormen Verzögerungen“ gekommen, weil Monteure aus der Schweiz und Österreich zum Teil nicht hätten einreisen dürfen und die Inzidenz in Herne zu hoch gewesen sei. „Die Besucher nehmen das Schwimmbad, die Rutsche, aber auch alle anderen Bäder seit Ende des Lockdown sehr gut an“, so Przybyl. „Sie haben schließlich lange genug darauf gewartet, endlich wieder rauszudürfen.“

Auch Hernes Oberbürgermeister zeigt sich bei der offiziellen Einweihung begeistert von der Rutsche. „Die Formel 1 kommt nach Herne“, sagt Dudda, der an diesem Tag aber selbst nicht in die Rutsche steigt.

>>>Eine Million Euro hat die Neuanschaffung gekostet

10,5 Meter Höhendifferenz und 250 Kubikmeter Wasser, die stündlich in die Röhre gepumpt werden, sorgen für einen rasanten Ritt in der blauen Röhre. Wobei: Man muss nicht sitzen, auch liegend auf dem Rücken dürfen die Nutzer in die Tiefe sausen.

Eine Million Euro habe die Neuanschaffung gekostet, in die Tasche gegriffen haben Revierpark, RVR und Stadt gemeinsam.