Herne. Die Erweiterung des Herner Lukas-Hospiz hat Richtfest gefeiert. Der Förderverein finanziert den Anbau mit einer Million Euro.

Ein Blick auf die Zahlen offenbart es: Fast 900 Anmeldungen treffen pro Jahr beim Lukas-Hospiz ein - ein Vielfaches von dem, was das Haus an Gästen aufnehmen kann. Deshalb haben der Förderverein des Lukas-Hospizes und die St. Elisabeth-Gruppe einen Erweiterungsbau auf den Weg gebracht. Am Mittwoch war Richtfest.

Rund zwei Monate nach dem Spatenstich liegen die Arbeiten nach wie vor im Zeitplan, beim Blick auf den Polier, der am Mittwoch den Richtspruch vortrug, richtete sich der Blick bereits Richtung Jahresende. Nach den Worten von Elisabeth-Geschäftsführer Theo Freitag soll die Einweihung im Dezember sein.

Vier zusätzliche Einzelzimmer mit Bad und Terrasse entstehen

Blick auf den Rohbau der Erweiterung.
Blick auf den Rohbau der Erweiterung. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

In zwei Anbauten entstehen vier Einzelzimmer mit eigenem Badezimmer und Terrasse, hinzu kommen Gästezimmer für Angehörige. Diese können auf Einladung der Hospizgäste mit ihnen Tür an Tür in einem eigenen Bereich wohnen. Die Zimmerzahl erhöht sich so auf 14. „Wir hoffen, dass wir so bis zu 230 Gäste pro Jahr aufnehmen können“, so Dr. Rolf Lücke, Vorsitzender des Fördervereins. Diese Zahl zeigt auch, dass auch mit dem Anbau der Bedarf bei weitem nicht gedeckt werden kann.

Im bereits bestehenden Gebäude entstehen außerdem für Mitarbeiter ein Stützpunkt und ein Leitungsbüro. Diese Umbauarbeiten sollen Ende August abgeschlossen sein, sodass die neuen Räumlichkeiten von Mitarbeitern genutzt werden können. Er habe ein wenig Bedenken gehabt, dass durch die Anbauten zu viel freie Fläche im Garten verloren geht, so Theo Freitag im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Doch dies habe sich zum Glück als unbegründet herausgestellt. Mit der Wiederherstellung des Gartens soll auch ein weiteres Gebäude das zurzeit am Marien Hospital entsteht und bei dem bereits der Rohbau fertiggestellt ist, ein wenig „versteckt“ werden.

Die Finanzierung konnte mit einer Erbschaft gestemmt werden

„Dank des Engagements und der Spende des Fördervereins haben wir zukünftig die Möglichkeit, die Unterstützung für Menschen in der letzten Lebensphase auszubauen“, so Freitag. „Wir freuen uns, dass wir als Förderverein die Finanzierung des Ausbaus übernehmen können“, entgegnete Lücke. Der Verein unterstützt die Erweiterung mit einer Million Euro. Dies sei allerdings nur möglich, weil der Verein vor einiger Zeit eine Erbschaft erhalten habe, die er nun diesem sinnbringenden Zweck zuführen könne. Das Hospiz wurde 2007 eröffnet.

Dr. Rolf Lücke, Vorsitzender des Fördervereins des Lukas Hospiz, hat auch Sorgen, weil der Verein wegen Corona keine Veranstaltungen durchführen konnte, um Spenden zu sammeln.
Dr. Rolf Lücke, Vorsitzender des Fördervereins des Lukas Hospiz, hat auch Sorgen, weil der Verein wegen Corona keine Veranstaltungen durchführen konnte, um Spenden zu sammeln. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Daneben hat der Förderverein während der Corona-Pandemie mit den gleichen Problemen zu kämpfen wie viele andere wohltätige Organisationen: So konnten Veranstaltungen nicht stattfinden, mit denen Spenden gesammelt werden. Unter anderem musste das Radfahr-Ereignis bereits zweimal ausfallen, das in den vergangenen Jahren tausende Herner in die Pedale treten ließ. Zwar habe der Verein als Basis immer noch die Mitgliedsbeiträge, doch auch in dieser Hinsicht beobachtet der Verein eine Abwärtsbewegung. Die Zahl der Mitglieder habe mal bei 1000 gelegen, inzwischen sei sie auf rund 800 gesunken. Deshalb hofft der Förderverein auf neue Mitstreiter.

>>> KONTAKT ZUM FÖRDERVEREIN

Kontakt kann man beim Büro des Fördervereins aufnehmen:

■ Christa Glatter-Mikolajczak, 02325-47265, Bürozeiten: werktags von 15 bis 18 Uhr; Mail: c-glatter-m@t-online.de.

■ Weitere Informationen rund um das Lukas-Hospiz unterwww.lukas-hospiz.de/