Herne. Peter Weber sammelt seit seiner Kindheit Spielzeug. Einen Teil seiner Schätze zeigt er jetzt im Herner Emschertalmuseum. Was dort zu sehen ist.
Schiffe, Flugzeuge und Kasperle-Figuren, Autos und Lokomotiven, „Fang den Hut“ und „Elfer raus“. Seit seiner frühen Kindheit hat der Jurist Peter Weber Spielzeug gesammelt und über die Jahre seine Sammlung bei seinen Reisen durch die Welt erweitert. „Wie viele Stücke es mittlerweile sind, kann ich nicht sagen“, gestand der 82-Jährige jetzt im Schloss Strünkede. Dort ist ab Samstag unter dem Titel „Spielzeugwelten“ ein Teil seiner Sammlung zu sehen – hauptsächlich Spielzeug von 1900 bis 1960. Die Eröffnung ist aufgrund der hohen Nachfrage bereits ausgebucht, so die Stadt in einer Mitteilung. Ab Sonntag ist die Ausstellung dann für alle Besucher zugänglich.
Im Schloß ausgestellt ist nach Angaben der Stadt unter anderem die Titanic in unterschiedlichen Ausführungen, vom schlichten Modell bis zum rund einen Meter langen detailverliebten Nachbau. Besonderen Spaß habe Weber an einer Blechrakete aus Ungarn: „Die wird vor rund 40 Jahren gebaut worden sein. Wenn sie mit der Spitze irgendwo vorfährt, dann richtet sie sich auf und der Raumfahrer kann über eine Treppe, die ausfährt, aussteigen. Also schon moderne Weltraumtechnik“, so der Sammler aus dem Ruhrgebiet.
Aussortieren tut weh
Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit der Dortmunder „Geschichtsmanufaktur“ entstanden, die Ausstellungen konzipiert und realisiert. Christina Steuer hat sie kuratiert. „Dr. Weber und ich haben viele Stunden damit zugebracht, die Stücke zu sichten und zu entscheiden, was im Schloss gezeigt werden soll“, sagt Steuer. Weber ergänzt: „Weh getan hat, wenn sie gesagt hat: Oh, dafür haben wir keinen Platz mehr.“ Selbst spiele er nicht mehr mit seinen Sammlerstücken, so die Stadt. Es seien einfach zu viele, außerdem sei alles geordnet und in seinem Haus in Vitrinen zu sehen. „Wenn meine Nichten und Neffen kommen, wollen die natürlich damit spielen und ich muss aufpassen, dass die Stücke nicht kaputtgehen.“
Der junge Investor Peter Weber
Im Alter von sieben Jahren habe der Sammler ein Spielzeugauto von Märklin gekauft, kurz nach der Währungsreform 1948. „Ich habe dafür 1,50 D-Mark gezahlt, viel Geld für einen kleinen Jungen damals. Heute steht das Auto in den Katalogen für bis zu 2.600 Euro.“ Weber wünsche sich, dass seine Sammlung später einmal im Ruhrgebiet bleibt.
„Die Besucher können endlich wieder ohne Test und ohne Terminvereinbarung zu uns kommen“, erklärt Museumsleiter Oliver Doetzer-Berweger. „Es freut uns sehr, dass es endlich wieder mit dem Betrieb in unseren Häusern richtig losgehen kann.“
MEHR ZUR AUSSTELLUNG
„Spielzeugwelten“ ist bis Sonntag, 9. Januar 2022, zu sehen: Dienstag bis Freitag von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr, Samstag von 14 bis 17 Uhr, Sonn- und Feiertag von 11 bis 17 Uhr.
Zur Ausstellung gibt es ein vielfältiges Rahmenprogramm. Infos erhält, wer an emschertal-museum@herne.de schreibt.
Der Eintritt kostet für Erwachsene 3,50 Euro, für Kinder oder Jugendliche (6 bis 17 Jahre) sowie Schüler/innen 50 Cent.