Herne. Die 7-Tage-Inzidenz in Herne ist am Freitag unter 100 gesunken. Hält sich der Trend, könnten schon nächste Woche Lockerungen in Kraft treten.
Seit einigen Tagen geht die Sieben-Tage-Inzidenz in Herne deutlich zurück. Am Freitag fiel sie knapp unter die kritische 100er-Marke. Das heißt: Die Hernerinnen und Herner können sich Hoffnungen auf Lockerungen machen.
Damit die Corona-Regeln gelockert werden, muss die Sieben-Tage-Inzidenz fünf Werktage in Folge unter 100 bleiben. Als Werktag zählt auch der Samstag. Am fünften Tag muss die Landesregierung eine Feststellung treffen, daraufhin können am übernächsten Tag Lockerungen eintreten.
Für Herne bedeutet das konkret: Sollte die Inzidenz nun in den nächsten Tagen weiterhin unter 100 liegen, könnten frühestens am Freitag kommender Woche Lockerungen eintreten. „Da wir aber erst so knapp unter 100 liegen, kann sich das auch ganz schnell wieder ändern“, gibt Stadtsprecherin Nina Haupt zu bedenken.
Ein Überblick darüber, welche Lockerungen laut Corona-Schutzverordnung dann in Herne eintreten:
Die Ausgangssperre wird aufgehoben.
Die Gastronomie kann ihren Außenbereich öffnen, der Besuch ist für Geimpfte, Genesene und Bürger mit negativem Testergebnis möglich. Ab einer Inzidenz von unter 50 dürfen auch die Innenbereiche öffnen.
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Treffen im öffentlichen Raum sind wieder für Angehörige des eigenen Haushalts plus einer Person eines weiteren Haushalts erlaubt oder für maximal fünf Personen aus zwei Haushalten.
In Geschäften des täglichen Bedarfs dürfen mehr Kunden eingelassen werden: Bis 800 Quadratmeter Fläche darf sich ein Kunde auf zehn Quadratmetern aufhalten, ab einer Verkaufsfläche von über 800 Quadratmetern einer pro 20 Quadratmetern. Aktuell gelten die doppelten Werte.
Museen, Galerien und Gedenkstätten dürfen mit Terminvereinbarung öffnen.
Solarien dürfen öffnen. Fitnessstudios, Freizeitparks, Indoorspielplätze, Schwimmbäder, Klubs, Spielhallen, Spielbanken und Bordelle bleiben geschlossen.
Körpernahe Dienstleistungen sind unter strengen Hygieneauflagen erlaubt.
Extra Regeln für Schulen und Einzelhandel
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Die Schulen und der Einzelhandel können schon früher auf Lockerungen hoffen. Denn bei den Schulen ist der Wert 165 entscheidend. Sollte die Inzidenz nicht wider Erwarten am Samstag über 165 schnellen, fangen die Schulen bereits am Montag wieder mit Wechselunterricht an. Die Herner Kitas planen laut Stadt ebenfalls ab dem kommenden Montag wieder, in den eingeschränkten Regelbetrieb zu gehen.
Parallel zu den Schulen wird die Musikschule wieder für viele Instrumente Unterricht in kleinen Gruppen für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren anbieten, so die Stadt. Auch die Stadtbibliotheken öffnen wieder ab Montag, 17. Mai, für Besucher unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Das Stadtarchiv öffnet mit Terminbuchung wieder.
„Click & Meet“ könnte am Donnerstag wieder starten – hier ist die entscheidende Grenze 150. Liegt die Inzidenz an fünf Werktagen unter 150, wird am übernächsten Tag geöffnet. Heißt in Herne: Geschäfte des Einzelhandels dürften ab Donnerstag, 20. Mai, wieder mit tagesaktuellem negativen Schnelltest besucht werden. Es muss weiterhin ein Termin gebucht werden. Nach fünf Tagen unter 100 wäre das Einkaufen auch ohne Termin, aber mit negativem Test möglich, teilt der Krisenstab mit.
Oskar Steinmeister rechnet mit großem Andrang
Oberbürgermeister Frank Dudda zeigt sich „richtig stolz auf die Stadt“. Alle gemeinsam hätten die Bürger mit ihrem Verhalten dazu beigetragen, dass die Inzidenz nun unter die 100er-Marke gesunken ist. Die Menschen seien in der Zeit der Bundesnotbremse „sehr verantwortungsvoll“. Das sei ein „tolles Signal des Zusammenhalts“, so Dudda zur WAZ.
Nun blicke auch die Stadt auf die geplanten Öffnungen, die mit einer stabilen Inzidenz von unter 100 einhergehen. Egal ob Ende der Ausgangssperre, Öffnung der Außengastronomie oder Öffnung des Handels für Click & Meet: Das Land müsse die jeweiligen Maßnahmen genehmigen, so Dudda.
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„Wir freuen uns wie Bolle“, sagt Oskar Steinmeister, der hofft, nächste Woche wieder seinen Biergarten am Kanal öffnen zu können. Schon jetzt sei die Nachfrage groß. Unter Vorbehalt könnten Gäste bereits einen Tisch reservieren. Sollte eine Öffnung doch nicht möglich sein, würden sie frühzeitig darüber informiert, so Steinmeister. Zurzeit werde die Öffnung „akribisch“ vorbereitet.
Die Zeit des Lockdowns habe er für Umbauarbeiten genutzt: Der Biergarten sei vergrößert und neue Schirme und Pflanzen aufgestellt worden. „Wir rechnen mit einem großem Andrang“, so Steinmeister. „Wir wollen schließlich alle endlich wieder raus.“
>>>Maskenpflicht in einigen Bereichen aufgehoben
Die Maskenpflicht an der Künstlerzeche und in weiten Teilen des Gysenbergparks läuft am Samstag, 15. Mai, aus. Nur noch im Bereich des Impfzentrums gelte weiterhin eine Maskenpflicht, teilt der Krisenstab mit.
Das Picknickverbot bestehe weiterhin. Auch die Maskenpflicht in den Fußgängerzonen, an den Haltestellen des Öffentlichen Personennahverkehrs und im Umfeld von Schulen bleibe bestehen.