Herne. Viele Kinder in Herne leben in Armut. Durch Corona hat sich die Situation verschlechtert. Die SPD fordert nun eine Kindergrundsicherung.
Um der Kinderarmut in Herne entgegenzuwirken, will die Herne SPD nun eine Resolution zur Kindergrundsicherung stellen. „Die Kinderarmut hat in Herne deutlich zugenommen“, sagt Patrick Steinbach, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Senioren, bei einem virtuellen Pressegespräch. „So kann es nicht weitergehen.“
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Gemeinsam mit der Vorsitzenden des Schulausschusses, Birgit Klemczak, und Ulrich Klonki, Vorsitzender des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie, will er sich dafür einsetzen, dass Kinder unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern eine Grundsicherung erhalten. „Wir dürfen kein Kind zurücklassen“, so Klonki. Man müsse sich früh dafür einsetzen, Kinder und Jugendliche finanziell zu unterstützen, um zu verhindern, dass sie in die Armut abrutschen. Gerade durch die Corona-Pandemie habe sich die Situation vieler Familien noch einmal verschlechtert. Oft gebe es für alle Familienmitglieder nur einen Laptop zuhause – für Homeoffice und Homeschooling sei das zu wenig. Auch die Lebenshaltungskosten seien durch die Pandemie gestiegen.
31,7 Prozent der Herner Kinder sind von Armut betroffen
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In vielen Familien sehe man Bedarfe, ergänzt Klemczak. „So etwas darf sich ein Land wie Deutschland eigentlich nicht erlauben.“ Schon lange sei über eine Kindergrundsicherung gesprochen worden. Nun müsse Herne endlich den ersten Schritt machen. 31,7 Prozent der Kinder in Herne seien derzeit von Armut betroffen, sagt Steinbach. Doch die Zahl der Kinder, die nah an der Armutsgrenze lebten, sei weitaus höher, so Klonki. 40 Prozent der Eltern könnten beispielsweise keine Kitabeiträge bezahlen.
Für die Kindergrundsicherung sehe die SPD zum einen einen Sockelbetrag von 250 Euro vor. Der Höchstbetrag richte sich nach dem Alter der Kinder. Zum anderen sollten Kitas und der offene Ganztag beitragsfrei und Bus- und Bahnfahrten kostenlos werden. Auch die Teilnahme in Sportvereinen oder Musikschulen soll mit 30 Euro unterstützt werden. Wichtig sei dabei, dass diese Förderungen nicht mit den Bezügen der Eltern verrechnet würden, so Klonki. In den Sitzungen der drei Ausschüsse werde die Resolution nun vorgestellt und soll schließlich in der Ratssitzung entschieden werden.