Herne. Vor einem Jahr sorgte ein „Gullydeckel-Einbrecher“ bei Ladeninhabern in Herne für Wut und Verzweiflung. Jetzt wurde der 20-Jährige verurteilt.
Fast alle Tatorte lagen in der Herner Innenstadt, Tatwerkzeug war häufig ein Gullydeckel: Nach einer Serie von nächtlichen Einbrüchen in Tankstellen und Ladenlokale mithilfe eines kiloschweren Gullydeckels ist ein 20-jähriger Herner am Bochumer Landgericht zu drei Jahren und drei Monaten Jugendhaft verurteilt worden.
Nächtelang an Spielautomaten gesessen
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Die Richter der 8. Jugendkammer waren überzeugt, dass der Herner mindestens 15 Einbruchscoups verübt hat. „Ich hatte Probleme mit meiner Spielsucht und habe nächtelang an Automaten gezockt. Das war ein Teufelskreis“, hatte der Angeklagte beim Prozessauftakt an der Seite seines Verteidigers Wolfgang Bruch sofort zugegeben. Das bei seinen Coups erbeutete Geld habe er praktisch immer wieder sofort zum Weiterzocken in Spielhallen eingesetzt.
Ursprünglich waren dem mehrfach vorbestraften Serientäter sogar mehr als 20 Einbrüche vorgeworfen worden. Nicht alle Coups ließen sich aber am Ende zweifelsfrei nachweisen. Im Mittelpunkt des Prozesses standen unter anderem zwei „Gullydeckel-Einbrüche“ an einer Tankstelle an der Sodinger Straße. Beute: Zigaretten im Wert von 3700 Euro. Außerdem ging es um Einbrüche in Bäckereien, einen Feinkostladen, einen Mobilfunkshop und eine Boutique in der Herner Innenstadt, in die der 20-Jährige teils mehrfach versucht hatte, mithilfe eines Gullydeckels einzusteigen und abzuräumen.
Miteinbezogen in die Strafe wurden auch zwei ältere Verurteilungen durch das Amtsgericht.