Herne. Warum die Herner FDP tierische Verstärkung erhält, die SPD über neue Strukturen nachdenkt und das Thema Toiletten die CDU nach wie vor bewegt.

Die Fragen der Woche: Wird das Pferd im Stadtwappen jetzt durch einen Hund ersetzt? Steht der Herner SPD eine Eskaboisierung bevor? Und: Warum ist das Rederecht in Ausschüssen bisweilen von Toilettengängen abhängig?

Major und Cherry

Die USA hat einen First Dog, Herne einen FDP Dog. Doch anders als Joe Bidens Schäferhund Major, der wegen Beißattacken das Weiße Haus zwischenzeitlich sogar verlassen musste, handelt es sich beim West Highland White Terrier des FDP-Vorsitzenden Thomas Bloch um einen lammfrommen Schoßhund. Diesen Eindruck vermittelte der Vierbeiner jedenfalls auf einem Foto von der jüngsten digitalen Kreisvorstandssitzung der Liberalen.

Cherry (deutsch: Kirsche), so der Name des Vierbeiners, verfolgte das Treffen nämlich zeitweise auf Blochs Schoß. Dass er der FDP bei dieser Gelegenheit drei Anträge für die nächste Ratssitzung ans Herz gelegt hat – Verbannung aller „Wir müssen leider draußen bleiben“-Schilder aus dem Stadtbild, Abschaffung der Hundesteuer, das Pferd im Stadtwappen wird durch den West Highland White Terrier ersetzt -, ist allerdings nur ein Gerücht.

Andrea und Jörg

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Steht nun auch in der Herner SPD die Eskaboisierung an? Mit Eskabo – Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans – haben die Sozialdemokraten bekanntlich erstmals in ihrer 158-jährigen Geschichte eine Doppelspitze gewählt. Mit der SPD Horsthausen setzt nun auch der erste Ortsverein in Herne auf dieses Modell. Nach dem Rücktritt Walter Hansteins vom Vorsitz übernahmen Andrea Ellerbrock und Jörg Fromm als seine Stellvertreter zunächst kommissarisch das Amt.

Jörg Fromm und Andrea Ellerbrock - hier im Dezember auf Nikolaus-Tpur in Horsthausen - bilden in Herne die ersten Doppelspitze eines Ortsvereins.
Jörg Fromm und Andrea Ellerbrock - hier im Dezember auf Nikolaus-Tpur in Horsthausen - bilden in Herne die ersten Doppelspitze eines Ortsvereins. © Unbekannt | SPD Horsthausen

Inzwischen sind die Ratsfrau und der Bezirksverordnete regulär zu Vorsitzenden gewählt worden. Die Konstellation habe sich bewährt, betont Ellerbrock. Ein Vorbild auch für andere Gremien? SPD-Chef Alexander Vogt schließt dies nicht aus: In einem Diskussionsprozess wolle der Unterbezirk in den nächsten Monaten eine Position zu dieser Frage erarbeiten.

Sven und Maria

Die Erstellung eines Herner Toilettenkonzepts liegt der CDU am Herzen, wie ein erneuter Vorstoß im jüngsten Sozialausschuss bewies. Und auch im Ausschuss für Kinder, Jugend, Familie beschäftigte sich die Union in dieser Woche mit dem Thema Toiletten – wenn auch auf etwas andere Weise. Hintergrund: CDU-Ratsherr Sven Rickert meldete sich in einer Kita-Debatte zu Wort, musste sich vom Ausschussvorsitzenden Ulrich Klonki (SPD) aber belehren lassen, dass er als stellvertretendes Mitglied dieses besonderen Regeln unterliegenden Ausschusses kein Rederecht bekomme, wenn alle regulären CDU-Vertreter anwesend sind. „Und wenn Maria auf Toilette geht, erhalte ich das Rederecht?“, fragte Sven Rickert mit Blick auf Ausschussmitglied Maria Schmidt (CDU). „Dann ja“, so Klonki. Sven konnte übrigens in der Sitzung nicht das Wort ergreifen, weil Maria nicht auf Toilette ging.