Herne. Ein sadistischer Triebtäter hat in der Herner Forensik beim Sex einen Mitpatienten mit einem Gürtel gewürgt. Dafür stand er nun vor Gericht.
Nach einer gefährlichen Strangulationsattacke auf einen Mitpatienten in der Forensik an der Wilhelmstraße in Wanne-Eickel ist ein vorbestrafter Sexualstraftäter (33) aus Herne am Bochumer Landgericht erneut auf unbestimmte Zeit in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen worden.
Der Herner befindet sich bereits seit 2005 ununterbrochen auf verschiedenen Stationen in der LWL-Klinik in Herne. Hintergrund für die damalige Zwangseinweisung in den Maßregelvollzug waren sexuelle Übergriffe innerhalb der Familie und auf eine Mitpatientin in der Jugendpsychiatrie. Im Februar 2019 soll der 33-Jährige einen Mitpatienten, mit dem einvernehmlicher Sex im Patientenzimmer vereinbart worden war, plötzlich mit einem an beiden Händen des Opfers geknoteten Stoffgürtel stranguliert haben. Erst nach einem Geräusch vom Flur soll der 33-Jährige von seinem Opfer abgelassen haben, das später über akute Luftnot und Druckschmerzen klagte.
Herne: Angeklagter schluckt Messer, Schrauben, Batterien oder Rasierklingen
Der Angeklagte leidet nach Angaben eines Sachverständigen seit Jahren an einer Borderline-Störung mit aggressiven Aussetzern. Ein vor dem Prozess eingeholtes Gutachten bescheinigte dem Mann zudem verfestigte Pädophilie und sexuellen Sadismus. Im Prozess war obendrein bekannt geworden, dass der Herner von dem krankhaften Zwang befallen ist, Messer, Schrauben, Batterien oder Rasierklingen herunterzuschlucken.
Eine parallel zur Psychiatrie-Einweisung verhängte Haftstrafe von zweieinhalb Jahren kommt nur dann zum Tragen, wenn der Herner vor Ablauf dieser Zeit (wider Erwarten) als geheilt eingestuft würde. Das Urteil lautet auf gefährliche Körperverletzung und Bedrohung.