Herne/Bochum. In ihrer Not kommt eine Mutter mit ihren zwei minderjährigen Jungen in Herne bei einem guten Freund unter. Dann kommen Missbrauchsvorwürfe auf.

Weil er sich in seiner Wohnung in Horsthausen mehrfach an einem elfjährigen Jungen sexuell vergangen haben soll, muss sich ein 30-jähriger Arbeiter seit Mittwoch vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Vor der 5. Jugendschutzkammer geht es außerdem um die Abgabe von Drogen an Minderjährige, mehrere Ladendiebstähle und einen erschreckenden Kinderpornofund

Die Missbrauchsvorwürfe gehen zurück auf den Zeitraum von 2018 bis 2020. Laut Anklage hatte der 30-Jährige seinerzeit in seiner Wohnung an der Lützowstraße einer guten Freundin und ihren zwei Kindern Unterschlupf gewährt. Kaum waren die zwei minderjährigen Jungen bei ihm eingezogen, soll der 30-Jährige zuerst versucht haben, den damals elfjährigen Sohn seiner Freundin zu küssen. Anschließend soll es noch zu mindestens einem schweren sexuellen Übergriff gekommen sein, als der Junge gerade auf der Couch gesessen und mit einer Spielekonsole gespielt hat.

Herne: Massenhaft Kinderpornodateien gefunden

Bei einer späteren Wohnungsdurchsuchung aufgrund einer Strafanzeige waren auf zahlreichen Speichermedien massenhaft Kinderpornodateien gefunden worden. Die Anklage listet in diesem Zusammenhang mehr als 1300 Missbrauchs-Videos und fast 1000 Missbrauchs-Bilder auf. Darüber hinaus soll der 30-Jährige, der aktuell bei seinem Vater in einer Nachbarstadt lebt, mehrfach Amphetamine an minderjährige Kinder aus seinem Umfeld abgegeben haben. Der Prozess wird fortgesetzt.

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