Herne. Die Herner Elektrik-Experten Overkott und Garbacz haben zwei Graffiti-Künstler engagiert. Die haben ihnen Ladesäulen auf die Werkshalle gesprüht.

Werkshallen sehen meist eher trist aus, Ton in Ton, zweckmäßig. Martin Overkott und Siegfried Garbacz, Inhaber von Overkott & Garbacz, wollten dies so nicht hinnehmen und engagierten zwei Künstler, die die Außenfassade ihres Betriebs an der Dorstener Straße 261 in Herne in einen Blickfang verwandelten.

Werbung für Elektromobilität

„Es sollte nicht so trist aussehen und aufmerksam auf Elektromobilität machen“, sagt Martin Overkott. Neben Alarmanlagen und Videoüberwachung liegt nämlich ein Schwerpunkt des Betriebs auf der privaten und gewerblichen Ladeinfrastruktur. „Wir haben Stromtechnik für die deutsche Telekom gemacht, die auf größere Ladestationen für ihre E-Fahrzeuge umrüsten wollten“, erklärt Overkott. Zu dem Zeitpunkt sei die Idee entstanden, diesen Service auch für Privatleute anzubieten.

Die so genannten Wallboxen, Ladestationen für E-Autos, gibt es in drei Ausführungen – für privat mit 22 kW, für halböffentliche Plätze mit bis zu 50 kW sowie für Schnellladestationen mit 150 kW. Alle drei finden sich in dem Motiv wieder, mit dem die Künstler Julian Schimanski und Mehmet Dogan die Außenwand verschönerten. Der Kontakt zu den Künstlern, die zu „Urban Arts Dinslaken“ gehören, sei über die „Sold Out Gallery“ in Bochum zustande gekommen.

Die Graffiti-Künstler Julian Schimanski und Mehmet Dogan mit Geschäftsführer Martin Overkott und Siegfried Garwacz (v.l.): Die Sprayer verschönerten mit ihrem Graffito eine Halle der Firma Overkott & Garwacz an der Dorstener Straße.
Die Graffiti-Künstler Julian Schimanski und Mehmet Dogan mit Geschäftsführer Martin Overkott und Siegfried Garwacz (v.l.): Die Sprayer verschönerten mit ihrem Graffito eine Halle der Firma Overkott & Garwacz an der Dorstener Straße. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

„Wir haben zunächst gemeinsam ein Brainstorming gemacht“, erklärt Graffiti-Künstler Julian Schimanski. Aus den Wunschbildern fertigten die Künstler schließlich eine Skizze. Die Vorgabe war, das Thema Elektromobilität, genauer die Wallboxen, mit Landschaft zu verbinden. Auf der Fläche von gut 50 Quadratmetern sind nun ein Auto, das gerade an einer Wallbox geladen wird, eine Wallbox an einer Straße und eine Schnellladesäule mit einem Arbeiter zu sehen. Dazwischen, eine grüne Landschaft mit Fluss, Gänseblümchen, Schmetterling, Bäumen, Windrädern – und zwei Hunden. „Die Hunde von Herrn Overkott sind ins Bild gerannt und da dachten wir, sie kommen auch mit auf die Wand.“

Fünf Tage Arbeit am Graffito

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Fünf Tage haben die Künstler gebraucht, um mit ihren Spraydosen die triste Wand verschwinden zu lassen. Einige Pausen mussten sie jedoch einlegen: „Bei Regen können wir nicht arbeiten.“ Obwohl die beiden alles freihändig sprayen, haben sie vorher ein Doodle-Raster auf die Wand gemalt, um die Proportionen zu ordnen. Als Vorlage für die Motive dienten ihnen Fotografien. Das Besondere an dieser Art von Graffiti sei, dass sie fotorealistisch ist: „Das machen die wenigsten“, erklärt Mehmet Dogan. Häufiger werde im Comicstil gesprayt. Beim fotorealistischen Graffiti werde von dunkel nach hell aufgetragen. „Mit den Farbnuancen zu experimentieren, macht viel Spaß.“

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Die gewünschte Aufmerksamkeit haben die Künstler übrigens schon erregt: „Wir sind immer wieder angesprochen worden, was wir hier machen“, sagen sie. Manche hätten gefragt, ob sie ihre Wände nicht auch aufpeppen könnten. „Die Menschen waren total positiv.“ Auch Martin Overkott und Siegfried Garbacz sind zufrieden: „Uns war wichtig, dass die Wand schön aussieht.“ Demnächst soll noch eine weitere Wand mit Graffiti verschönert werden. „Wir denken, dass dies eine gute Möglichkeit ist, an viel befahrenen Straße für etwas Abwechslung zu sorgen.“

DIE FIRMA UND DIE KÜNSTLER

Overkott & Garbacz ist unter anderem Fachbetrieb für Elektromobilität und bietet seine Dienste sowohl Gewerbe- wie auch Privatkunden an.

Julian Schimanski und Mehmet Dogan sind Graffiti-Künstler aus Dinslaken. Sie gehören zu „Urban Arts Dinslaken“, einem Zusammenschluss junger Künstler.