Herne. In diesem Jahr fand der traditionelle Ostermarsch zum 60. Mal statt. Es wurden mahnende Worte an die Politik gerichtet. 150 Radfahrer nahmen teil.

Nachdem im vergangenen Jahr der traditionelle Ostermarsch pandemiebedingt nicht stattfinden konnte, wurden am Ostersonntag mahnende Worte vor der Herner Kreuzkirche gesprochen, die im Superwahljahr 2021 umso deutlicher an die Politik gerichtet waren. „Atomwaffenverbot umsetzen! Abrüsten! Klima schützen!“, schallt der Tenor über den Europaplatz, an welchem zum 60-jährigen Bestehen der Bewegung die Kolonne aus rund 150 Radfahrern ihren Zwischenstopp eingelegt hat und den Worten von Prof. Dr. Gregor Büchel mit Applaus und bunten Fahnen begegnet.

Für den bedingungslosen Pazifisten seien 60 Jahre atomare Aufrüstung 60 zu viel und nicht bloß der Abzug von Atomwaffen aus der Eifel eine Notwendigkeit, sondern auch das gemeinsame Einstehen gegen Neofaschismus und Querdenkerei. Zu den Radfahrern kommen für die halbstündige Kundgebung noch etwa 30 Passanten hinzu, die so gemeinsam und coronakonform unter Begutachtung des Ordnungsamtes ohne nennenswerte Vorkommnisse demonstrieren.

Annäherung von Fridays für Future und den Initiativen des Ostermarsches

Unter ihnen ist auch Jürgen Hagenguth, der schon zu viele Jahre demonstrieren müsse. „Wir hätten keinen Grund zu protestieren, wenn nicht immer weiter aufgerüstet werden würde. Das jedoch die Notwendigkeit besteht, zeigt sich darin, dass die Ziele des Marsches noch nicht erreicht sind und zum anderen, dass es genügend Menschen gibt, die sich für diese einsetzen“, so der überzeugte Vertreter für den Frieden, der wie die meisten der heute Anwesenden nicht erst seit gestern auf die Straße geht.

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Die Annäherung von Fridays for Future und den Initiativen des Ostermarsches sei dabei ein wichtiger Schritt, um auch wieder mehr junge Leute für die Sache zu begeistern, so Prof. Dr. Gregor Büchel, der glücklich darüber sei, das der Ostermarsch in diesem Jahr stattfinden konnte. Dies sei besonders wichtig gewesen, da mit den Wahlen im September neue Initiativen entwickelt werden müssten, die sich für eine Welt frei von Atomwaffen stark machen.

„Atomwaffen sind dabei nur ein Schritt, jedoch ein wichtiger, bedenkt man etwa allein die Belastungen, welche diese für die Umwelt nach sich ziehen“, so Büchel, der wie alle Beteiligten froh sei, dass Donald Trump nicht wiedergewählt wurde. Dessen Bestreben nach den sogenannten „Mini-Nukes“, also kleinen Atomwaffen, schon als solch ein Euphemismus umschrieben, äußerst zynisch sei. So zeigt sich der Ostermarsch trotz jahrzehntelanger Tradition leider einmal mehr aktueller denn je.