Herne. Die Corona-Pandemie hatte 2020 auch Auswirkungen auf die Verkehrsunfälle in Herne. Ein Mann ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.
Die Zahl der Verkehrsunfällein Herne ist 2020 zum ersten Mal seit sechs Jahren deutlich gesunken. Das geht aus der Verkehrsunfallstatistik hervor, die die Polizei am Dienstag vorgestellt hat. Die Zahl der Verletzten ist ebenfalls rückläufig.
„Gemessen an den Einwohnerzahlen verzeichnen wir in Bochum, Herne und Witten seit mittlerweile 14 Jahren die wenigsten Verunglückten im Straßenverkehr in Nordrhein-Westfalen“, sagt Polizeipräsident Jörg Lukat bei der Vorstellung der Zahlen. Dieser Trend zeigt sich auch in den Herner Zahlen. Insgesamt verunglückten 394 Menschen – 39 weniger als noch im Vorjahr. Davon verletzten sich 331 Personen leicht und 62 schwer. Auch die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist 2020 deutlich zurückgegangen: von 5940 auf 5163.
Ein Grund dafür sei die Corona-Pandemie, erklärt Frank Nows, Leiter der Direktion Verkehr. „Es waren weniger Menschen auf den Straßen unterwegs. Viele haben im Homeoffice gearbeitet, außerdem haben keine Feiern und Festivals stattgefunden.“ Aber auch das konsequente Einschreiten bei sämtlichen Verkehrsverstößen oder auch zielgruppenspezifische Präventionsarbeit seien Gründe für den positiven Rückgang.
Ein Herner wird bei einem Unfall getötet
Auch die Zahlen der Verkehrsunfälle mit Alkoholeinfluss sind gesunken. Gab es 2019 noch 64 Alkoholunfälle, waren es im vergangenen Jahr 51. Erstaunlich: Gegen den Trend gab es keinen Anstieg bei den Unfällen von Fahrrad- und Pedelecfahrern. Während in Bochum und Witten, die gemeinsam mit Herne zum Polizeipräsidium Bochum gehören, die Zahlen deutlich gestiegen sind, gab es in Herne sogar drei Unfälle weniger. „Das ist auffällig und erstaunlich“, sagt Nows. Warum gerade in Herne die Bilanz so positiv ausgefallen ist, müsse nun untersucht werden.
Während alle Zahlen rückläufig sind, ist eine Zahl in Herne angestiegen und zwar die der Verkehrstoten. 2020 ist ein Mann bei einem Verkehrsunfall in Wanne-Eickel mit einem Bus getötet worden. „An der Kreuzung Berliner Straße/Heidstraße ist ein 85-Jähriger nach dem Unfall gestorben“, so Nows.
Unfallursache Nummer eins bleibt weiterhin das Abbiegen und Wenden, bei dem häufig Fußgänger oder Radfahrer übersehen werden. Auf Platz zwei kommt die Vorfahrt, die scheinbar häufig nicht richtig beachtet wird, gefolgt vom mangelnden Abstand zum Vorausfahrenden.
An einigen Stellen in Herne kommt es besonders häufig zu Unfällen
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Die Polizei hat wieder die Orte in Herne ausgewertet, an denen es besonders häufig zu Unfällen kommt. Eine auffällige Stelle ist die Kreuzung Rainerstraße/ Auf der Wenge, sagt Heidi Otte von der Führungsstelle Verkehr. Insgesamt kam es alleine im vergangenen Jahr dort zu fünf Unfällen mit Fußgängern. Sowohl der Stadt als auch der Polizei sei es unerklärlich, warum es gerade dort so gefährlich ist, sagt Otte. In einer Unfallkommissionssitzung soll über ein weiteres Vorgehen entschieden werden.
Eine weitere Stelle, an der es häufig in Herne kracht, ist die Kreuzung Hammerschmidtstraße/ Am Stöckmannshof. Trotz eines Blinkers, der vor Fußgängern warnen soll, kommt es immer wieder zu Unfällen. Deswegen soll noch im 1. Quartal 2021 der vorhandene Blinker durch eine zweifache Ausführung ausgetauscht werden.
Auch die Kreuzung Landwehrweg/Gysenbergstraße/Voßstraße hat die Polizei im Blick. In einem Jahr kam es dort zu drei Unfällen – einer mit Schwerverletzten, zwei mit schwerwiegendem Sachschaden. In allen Fällen missachteten Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt des Unfallgegners. Maßnahmen zur Reduzierung von Verkehrsunfällen an der Stelle sollen zeitnah im Rahmen einer Unfallkommissionssitzung besprochen werden.
>>>Weniger Fahrerfluchten
2020 gab es in Herne 1192 Verkehrsunfälle mit Flucht, 2019 waren es 1250. Die Aufklärungsquote ist dabei leicht gestiegen von 68,96 Prozent auf 71,40 Prozent.
Insgesamt wurden 42 Kinder, 15 Jugendliche, 48 junge Erwachsene, 246 Erwachsene und 43 Senioren im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen verletzt.
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