Herne. Stadt und Entsorgung haben mit hohem Aufwand gegen Schnee und Eis gekämpft. Entsorgung Herne hat konkrete Pläne für die Zukunft.

Der starke Wintereinbruch hat für einige Nach(Schnee-)Wehen gesorgt. Angesichts der Kritik wegen der langsamen Räumung der Straßen, des eingestellten ÖPNV und Müllabfuhr hatten sich Stadt und zahlreiche beteiligte Organisationen zum Schnee-Gipfel getroffen. Tenor: Für so ein selten hartes Winterereignis können nicht dauerhaft Personal und Gerätschaften, wie Räumgeräte, im Vorfeld bereitgehalten werden. Für die WAZ erläuterten Stadt und Entsorgung Herne noch einmal detailliert, vor welche Probleme sie durch Schnee und Eis gestellt waren und welchen Aufwand sie getrieben haben, um sie zu lösen.

So lautete eine Kritik, dass Eis und Schnee vorhergesagt waren, man hätte sich also vorbereiten können. Dies sei auch geschehen, so Entsorgung Herne. Bereits vor Beginn des Schneefalles sei mit dem Streuen der Straßen begonnen worden. Doch dann habe der Eisregen eingesetzt und die Temperaturen seien in den zweistelligen Minusbereich gesunken, so dass die Wirkung des Streusalzes deutlich gemindert worden sei.

Entsorgung Herne und Stadtgrün waren rund um die Uhr im Einsatz

Entsorgung und Stadt waren im weiteren Verlauf quasi rund um die Uhr im Einsatz: Entsorgung Herne habe mit allen verfügbaren Einheiten in zwei Schichten gearbeitet: von 4 bis 14 Uhr und von 17 bis 3 Uhr. Trotzdem sei es nicht möglich gewesen, immer und überall gleichzeitig zu sein. Die Stadt teilt mit, dass Stadtgrün täglich bis zu zehn Stunden mit jeweils 30 Fahrzeugen, etwa 120 Mitarbeitern, zehn Radladern und zwei Mehrzweckfahrzeugen auf den Geh- und Überwegen tätig gewesen sei.

Bei der Frage, warum die Straßen nicht mit Pflügen vom Eis befreit worden seien, weisen Stadt und Entsorgung auf die möglichen Schäden hin. In vielen Straßen, in denen es möglich war, sei das Eis mit Schneepflügen beseitigt worden. Bei schmalen Straßen sei der Einsatz von Schneepflügen nicht möglich. Aufgrund der dicken Eisschicht hätten die Fahrer extrem vorsichtig vorgehen müssen. Bei unebenen Straßen oder leicht hochstehenden Gullydeckeln hätten die Straßen beschädigt werden können. Außerdem hätten parkende Autos, aber auch Räumfahrzeuge selbst beschädigt werden können.

Die Fahrer würden regelmäßig geschult, vor Beginn der Winterdienstbereitschaft würden die Streufahrzeuge durch die Fahrer bewegt. Dadurch hätten diese die Möglichkeit, sich mit den Fahrzeugen vertraut zu machen.

Bisher greift Entsorgung Herne auf das Salzlager in Recklinghausen zu. Demnächst wird die Stadttochter eine eigene Salzhalle bauen.
Bisher greift Entsorgung Herne auf das Salzlager in Recklinghausen zu. Demnächst wird die Stadttochter eine eigene Salzhalle bauen. © WAZ FotoPool | Archivbild: Joachim Kleine-Büning

Entsorgung kauft kleines Streufahrzeug mit Räumschild und zwei Schneefräsen für Handkolonnen

Neben den Veränderungen, die bereits nach dem Schneegipfel beschlossen worden waren, hat Entsorgung aber noch eine weitere größere Maßnahme eingeleitet: den Bau einer eigenen Salzhalle. Entsorgung Herne habe in jedem Jahr den abgelaufenen Winterdienst analysiert und notwendige Veränderungen umgesetzt. Bereits im vergangenen Jahr sei entschieden worden, dass in diesem Jahr nach Planung und Ausschreibung eine neue Salzhalle am Betriebshof an der Südstraße gebaut werde. Daraus ergäben sich logistische Vorteile. Bislang liegt das Salz in einer Halle in Recklinghausen. Diese Reserve war von den Städten Recklinghausen, Bochum und Herne 2011 angelegt worden.

Außerdem sei die Anschaffung eines zusätzlichen kleinen Streufahrzeuges mit Räumschild geplant, um die Räumung bzw. Streuung verkehrswichtiger Radwege bzw. der Innenstädte besser gewährleisten zu können. Für die Handkolonnen sei die Anschaffung von zwei Schneefräsen vorgesehen, um das Freiräumen von Fußgängerüberwegen zu erleichtern und zu beschleunigen.

>> DAS WURDE BEIM SCHNEEGIPFEL VEREINBART

■ Beim Schneegipfel, der in der vergangenen Woche stattgefunden hat, wurden folgende Maßnahmen vereinbart:

■ In Zukunft sollen Geh- und Radwege besser geräumt werden.

■ Außerdem soll es eine Feinjustierung der Streustufe 1 geben. Das soll durch eine neue Priorisierung des Streuplanes geschehen. Darüber hinaus wird geprüft, ob die Hilfe gewerblicher Anbieter bei Schneeräumarbeiten in Anspruch genommen werden kann.

■ Zukünftig wird jeden November ein Auftaktgespräch „Winter“ mit allen Beteiligten stattfinden.