Herne. 57 Jahre hatte Hubert Liese keinen Kontakt zu seiner Freundin aus Herne. Mit Hilfe der WAZ hat er sie gefunden. Ein Happy End gibt es aber nicht.
Es gibt sie noch: die schönen Geschichten trotz Corona-Pandemie. Vor einigen Tagen haben wir an dieser Stelle nach einer Wanne-Eickelerin gesucht. Nach 57 Jahren wollte Hubert Liese seine Jugendfreundin wiederfinden, die er 1964 in Wanne-Eickel kennenlernte. Nun fand er einen Brief von ihr wieder und die Schmetterlinge waren sofort wieder da.
Zur Erinnerung: Die Begegnung von Hubert Liese und Waltraud Kaiser war zwar nur sehr kurz, dafür aber intensiv: Liese war zu dem Zeitpunkt Musiker eines großen Berliner Jugend-Symphonieorchesters. Das Orchester gab damals auch Konzerte in Wanne-Eickel. Im Anschluss an ein Konzert gab es für die Musiker eine Vorstellung des Jugendkabaretts „Kaffeekanne“ aus Wanne-Eickel. Danach fand eine gemeinsame Tanzveranstaltung der Berliner Musiker mit dem Ensemble der Kaffeekanne statt. „Und hier ist es passiert“, sagt Liese. „Ich habe mich in eine Kabarettistin der Kaffeekanne verliebt.“ Nach nur einer Nacht trennten sich ihre Wege. Alles was blieb, war ein Brief von Waltraud, den sie ihm kurz nach dem Abend geschickt hatte.
Jugendfreundin lebt seit 15 Jahren in Schleswig-Holstein
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Schon kurze Zeit nach dem Aufruf in der Zeitung meldet sich Waltraud Kaiser, die nun Witt-Schäfer heißt, bei der WAZ. Auch sie könne sich an die Begegnung mit Hubert Liese erinnern und freue sich darüber, dass er nun versuche, den Kontakt wieder herzustellen.
„Durch meine Schwägerin aus Herne habe ich den Artikel erhalten“, so Witt-Schäfer. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich bei Hubert Liese so einen positiven Eindruck hinterlassen habe.“ Allerdings sei sie damals erst 16 Jahre alt und daher noch sehr mit der Berufsausbildung und anderen Dingen beschäftigt gewesen. Seit 53 Jahren wohne sie nun in Schleswig-Holstein. „Ich war 38 Jahre glücklich verheiratet und habe einen Sohn. Leider bin ich seit 15 Jahren Witwe und lebe allein.“ Allerdings habe sie auch wieder einen lieben Freund gefunden, mit dem sie eine „harmonische Beziehung“ aufgebaut habe.
„Die Zeit damals in der „Kaffeekanne“ war für mich sehr bedeutend und ich denke gerne daran zurück.“ Auch sie wolle gerne den Kontakt zu Hubert Liese aufnehmen, „denn ich kann mich auch noch gut an diesen schönen Abend erinnern.“
Hernerin möchte den Kontakt doch nicht weiterführen
Als Hubert Liese von der Nachricht erfährt, kann er sein Glück kaum fassen. „Ich hoffe, der Kontakt hält nun länger als damals“, sagt der gebürtige Berliner.
Doch das Glück währt nicht lange: Er habe ihr direkt, nachdem er von ihr erfahren habe, eine E-Mail geschrieben, sagt Liese. „Sie hat auch sofort geantwortet. In den folgenden Tagen haben wir uns mehrfach gegenseitig geschrieben.“ Dann sei aber leider eine Mail von ihr gekommen, dass sie den Kontakt nicht weiterführen möchte. „Schade, ich hätte gern weiter mit ihr korrespondiert, aber es sollte wohl nicht sein“, sagt Liese.
>>> Seit Jahren glücklich verheiratet
Mittlerweile lebt Hubert Liese am Bodensee, er ist seit 47 Jahren verheiratet. Mit seiner Frau hat er zwei erwachsene Kinder.
Sein Beruf zog ihn damals von Berlin an den Bodensee, er arbeitete bis zu seiner Rente im Flugzeugbau.
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