Herne. Eine Krankenpflegerin aus Herne klagt gegen ihre Versetzung und fordert die Einhaltung der Maskenpausen. Nun meldet sich das Klinikum zu Wort.
Im Streit um die Einhaltung der Maskenpausen am Prosper-Hospital in Recklinghausen hat sich nun auch der Krankenhausträger, das Stiftungsklinikum Proselis, zu Wort gemeldet. Am Dienstag, 23. Februar, hatte die Krankenpflegerin Kristin Zuber vor dem Arbeitsgericht in Herne gegen ihre Versetzung von der Intensiv- auf eine Normalstation geklagt. Sie behauptet, strafversetzt worden zu sein, weil sie sich an die von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) empfohlenen Maskenpausen nach 75 Minuten Tragezeit halten wollte.
Laut dem Stiftungsklinikum Proselis sei diese „pauschale Empfehlung“ jedoch nicht auf den Einsatz von FFP2‐Masken im Gesundheitswesen übertragbar. Der Krankenhausträger verweist dabei auf eine „uns vorliegende Stellungnahme der für den Gesundheitsdienst zuständigen Berufsgenossenschaft“.
Stiftungsklinikum Proselis will Versorgung der Patienten nicht gefährden
Auch interessant
Daher ermögliche das Stiftungsklinikum Proselis seinen Mitarbeitenden auf der Intensivstation eine Tragepause nach 120 Minuten. Vor dem Hintergrund der „weit über das übliche Maß hinausgehenden Betreuungs‐ und Personalintensität von Covid-19‐Patienten auf der Intensivstation“ seien kürzere Tragephasen nicht möglich.
„Die regelmäßig erforderliche Umlagerung eines beatmeten Covid‐19‐Patienten bindet alleine vier bis fünf Kollegen für bis zu 45 Minuten“, so Unternehmenssprecher Hubert Claves. „In dieser pandemischen Situation können wir der Kollegin nicht in der von ihr gewünschten Form entgegenkommen, wollen wir nicht die Versorgung der Patienten ernsthaft gefährden.“
Dennoch habe das Stiftungsklinikum Proselis den Wunsch der Mitarbeiterin Kristin Zuber nach einer engeren Taktung der Pausenzeiten zur Erholung ernst genommen. Der Krankenpflegerin sei ein „alternativer Arbeitsplatz“ angeboten worden, der ihr Tragepausen ermögliche. Außerdem dürften dort die „angenehmer zu tragenden chirurgischen Masken ohne FFP2‐Schutz“ zum Einsatz kommen.