Herne. An der Erich-Fried-Gesamtschule in Herne haben sich fast doppelt so viele Kinder angemeldet wie Plätze sind. Alle Zahlen und erste Analysen.

Für die meisten der knapp 1400 Viertklässler, die im Sommer an eine weiterführende Schule in Herne wechseln, gibt es gute Nachrichten: Sie erhalten einen Platz an ihrer Wunschschule. Lediglich an drei Standorten gibt es laut der vorläufigen Anmeldezahlen der Stadt Engpässe.

Besonders gravierend sind die Überhänge bei der Erich-Fried-Gesamtschule. Bereits traditionell melden hier mehr Eltern ihre Kinder an als Plätze zur Verfügung stehen. In diesem Jahr ist der Überhang besonders extrem: Es gibt 197 Anmeldungen, aber nur 108 Plätze können vergeben werden. Das könnte nun Konsequenzen haben: „Als Stadt müssen wir gucken, wie wir diesen Standort langfristig stärken und eventuell ausbauen können“, sagt Schulamtsleiter Andreas Merkendorf.

Gesamtschule Erich-Fried soll fünfzügig werden

Schließlich müsse von Jahr zu Jahr immer mehr Kindern und Eltern abgesagt werden, das sei nicht wünschenswert. Der Schulträger könne sich vorstellen, die Schule von vier auf fünf Züge zu erweitern. Dazu wäre ein Anbau nötig. „Diesen Prozess möchten wir jetzt angehen“, kündigt der Schulamtsleiter an. Dies könne aber frühestens in drei oder vier Jahren positive Auswirkungen für die Schülerinnen und Schüler haben.

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Für das kommende Schuljahr kann Erich-Fried nun bei der Platzvergabe auf ein ausgewogenes Verhältnis bei der Leistungsverteilung achten. Diese liegt bei Gesamtschulen idealerweise bei jeweils einem Drittel Empfehlungen für Gymnasien, Real- und Hauptschulen. Weitere Kriterien sind Geschwisterkinder, die Schulwegsituation und Härtefälle. Ansonsten entscheidet das Los. Auch die beiden anderen Gesamtschulen Mont-Cenis und Wanne-Eickel verzeichnen ein deutliches Plus bei den Anmeldezahlen im Vergleich zum Vorjahr. Beide haben aber bei einer Sechszügigkeit noch einige Kapazitäten frei, um Kinder von Erich-Fried zu übernehmen.

Zwei Realschulen mit leichten Überhängen

Bei den Realschulen gibt es an zwei Schulen mehr Anmeldungen als freie Stühle. Bei der Realschule an der Burg sind es derzeit elf, bei derRealschule Strünkedevier zu viel. Letztere hat von allen Realschulen in Herne und Wanne-Eickel mit 124 die meisten Anmeldungen bekommen. Einen großen Sprung hat aber auch die Realschule Sodingen gemacht, bei der sich 91 Schülerinnen und Schüler auf 93 Plätze beworben haben – im Vorjahr waren es noch 66.

Hauptschul-Anmeldungen stehen aus

Insgesamt 1368 Viertklässler suchen sich in diesem Jahr einen Platz an einer weiterführenden Schule. 1262 von ihnen haben sich bereits angemeldet. Neben den städtischen Schulen möchten neun Hernerinnen und Herner an die Hiberniaschule wechseln.

Erstmals hat die Stadt die Anmeldetage nach Anfangsbuchstaben der Nachnamen der Kinder aufgeteilt. Das habe zu einer deutlichen Entzerrung am ersten Anmeldetag geführt, sagt Andreas Merkendorf. Dieses Verfahren solle auch im kommenden Jahr beibehalten werden.

Die Anmeldungen für die Hans-Tilkowski-Schule finden erst von Dienstag, 16. Februar, bis Donnerstag, 18. Februar, jeweils von 8 bis 17 Uhr statt. Auch diese können wegen der Pandemie eingeworfen werden.

„Bei Crangemuss was geschehen, da muss es nach vorne gehen“, sagt Andreas Merkendorf zur vierten Realschule der Stadt. 75 Anmeldungen auf 120 mögliche Plätze sei ausbaufähig. Das Siegel als Talentschule sei während der Pandemie auf der Strecke geblieben und müsse künftig wieder nach vorne gebracht werden. „Die machen gute Arbeit vor Ort, aber das muss sich noch besser rumsprechen“, so der Chef des Schulamts.

Bilingualer Zweig am Pestalozzi-Gymnasium beliebt

Bei den Gymnasien zeigt sich ein sehr ausgeglichenes Bild, bei dem jeder Viertklässler sich auf seine Wunschschule freuen darf. Keine Schule muss Absagen verschicken. Das Gymnasium Eickel pendelt sich nach herausragend hohen Anmeldezahlen im Vorjahr (113) wieder auf einem guten Normalniveau (89) ein. „Da freuen wir uns sehr“, beurteilt Merkendorf die Zahlen. Nun könne geguckt werden, ob man drei vollere oder vier kleinere Klassen bildet. „Von der Baulichkeit her wäre eine Dreizügigkeit komfortabler“, sagt der Schulamtsleiter.

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Das Haranni-Gymnasium hat einen Sprung gemacht um 20 Anmeldungen auf 88. Die gute Arbeit an Hernes ältester Schule in exzellenter Lage und mit einer tollen Schulleiterin spreche sich immer mehr herum, so Merkendorf. So gebe es keine Diskussionen über den Schulstandort, die Dreizügigkeit sei mindestens gesichert. Auch Wannekonnte etwas zulegen. Dennoch solle dort geschaut werden, wie man die Schule „pädagogisch und baulich unterstützen“ könne.

Otto-Hahn bleibt bei guten Anmeldezahlen, das Pestalozzilegt noch mal zu. „Das liegt am starken bilingualen Zweig, der wird sehr nachgefragt“, sagt Merkendorf. 44 der 104 angemeldeten Kinder wünschten sich einen Platz im zweisprachigen Unterricht. Insgesamt freut sich der Schulamtsleiter über das ausgewogene Verhältnis bei den Anmeldungen an den Gymnasien.

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