Herne. Nach einigen Verzögerungen geht es am Montag los: Das Impfzentrum Herne erwartet die ersten über 80-Jährigen. Was sie wissen sollten.

Nach dem Impfstart in Altenheimen und Krankenhäusern geht es am Montag endlich auch in Herne im Impfzentrum in der umgebauten Turnhalle im Revierpark Gysenberg (Am Revierpark 22) los. Hier die wichtigsten Infos.

Wer wird geimpft?

Nur wer einen gültigen Termin für den Tag vereinbart hat und über 80 Jahre alt ist, kann geimpft werden. Die Berechtigten dürfen sich von einer Person begleiten lassen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KVWL) unterstreicht: „Wer zu Unrecht einen Termin vereinbart hat, weil er nicht über 80 ist, wird nicht geimpft.“

Wann ist das Impfzentrum geöffnet?

An allen Tagen außer dienstags und donnerstags 14 bis 20 Uhr. Bei voller Auslastung von Montag bis Sonntag von 8 bis 20 Uhr. Adresse: Am Revierpark 22.

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Welche Unterlagen müssen zum Impftermin mitgebracht werden?

Zu ihrem Impftermin sollten Bürger unbedingt ihren Personalausweis oder einen anderen Lichtbildausweis, einen Mund-Nasen-Schutz sowie ihre Krankenkassenkarte mitbringen. Darüber hinaus sollten nach Möglichkeit auch der Impfpass und medizinische Unterlagen (z.B. Herzpass, Diabetikerausweis oder Medikamentenliste) mitgeführt werden.

Die Sporthalle des Revierparks ist jetzt zum Herner Impfzentrum umfunktioniert worden.
Die Sporthalle des Revierparks ist jetzt zum Herner Impfzentrum umfunktioniert worden. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Muss die Anmeldebestätigung vorgezeigt werden?

Wurden die Termine telefonisch durchgegeben, gelten sie als fest vereinbart. Bei Buchung über das Internet kann auf www.impfterminservice.de die Terminreservierung überprüft werden. Für den Zugang zum Impfzentrum ist ein Ausdruck der Bestätigungsmail nicht erforderlich.

Welcher Impfstoff wird geimpft?

Die über 80-Jährigen werden mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer geimpft. Aktuell bekommt Herne für eine Woche 612 Impfdosen. Ab Mitte der Woche sollen noch bis zu 1130 Impfdosen von AstraZeneca zur Verfügung stehen, die zunächst für die Mitarbeitenden der ambulanten Pflegedienste, des Rettungsdienstes und weiterer impfberechtigter Gruppen dienstags und donnerstags verimpft werden. Dieser Impfstoff ist für Personen bis zum 65. Lebensjahr zugelassen.

Wie viele Menschen können an einem Tag geimpft werden?

Bei voller Auslastung können im Impfzentrum 600 Personen pro Tag geimpft werden. Herne startet zunächst mit zwei von vier Impfstraßen.

Muss vor Ort noch etwas ausgefüllt werden?

Die KVWL empfiehlt, den Anamnese- und Einwilligungsbogen bereits vorab zu lesen und auszufüllen. Dieser und weitere Informationen können unter www.corona-kvwl.de/impftermin heruntergeladen werden. Bürger, die noch Fragen zur Impfung haben oder ärztlichen Rat wünschen, können sich am Tag der Impfung im Rahmen des Anamnesegesprächs mit dem Impfarzt austauschen. Wer keinen Internetzugang hat, kann die Unterlagen auch im Impfzentrum ausfüllen.

Werden die Kosten für eine Fahrt zum Impfzentrum erstattet?

Mit der Krankenkasse sollte geklärt werden, ob grundsätzlich ein Anspruch auf Verordnung von Krankenfahrten bzw. Krankentransporten besteht und ob dieser auch für die Fahrt zum Impfzentrum gilt. Falls ja, können die Berechtigten sich zwecks einer solchen Verordnung an ihren Arzt wenden. Die Stadt Herne teilt darüber hinaus mit, dass die Verwaltung aktuell über Möglichkeiten nachdenke, bedürftige hochaltrige Bürger/innen bei den Fahrtkosten zu unterstützen.

Wie lange dauert das Impfen?

Nach einem Check-in am Eingang geht es in einen Wartebereich anschließend in eine der Impfstraßen, wo ein Arztgespräch stattfindet. Ein Mediziner klärt auf und spricht über den Anamnesebogen. Dann geht es in die Kabine, wo geimpft wird. Es gibt drei Kabinen pro Impfstraße. Nach dem Impfen bleiben die Impflinge eine halbe Stunde in einem Beobachtungsbereich. Gibt es Probleme, finden sie Hilfe im angrenzenden Sanitätsbereich. Das Ganze dauert maximal eine Stunde.

Was passiert mit übrig bleibenden Impfdosen?

Wenn der Impfstoff bereits rekonstituiert (also „angemischt“) ist, wird in Absprache mit allen Verantwortlichen vor Ort geschaut, wie dieser Impfstoff an jemanden aus der ersten Priorisierungsgruppe verimpft werden kann, so die Kassenärztliche Vereinigung. Nach der Rekonstitution ist der Impfstoff nur wenige Stunden haltbar. Ist der Impfstoff noch nicht rekonstituiert, kann er bei Kühlschranktemperatur bis zum nächsten Tag gelagert werden.

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Was ist, wenn nur ein Ersttermin vereinbart wurde?

Der Ersttermin sollte unbedingt wahrgenommen werden. Im Impfzentrum gibt es dann einen Termin für die Zweitimpfung.

Wird mit Andrang vor der Tür gerechnet?

Mit einem größeren Andrang von Impfwilligen, die keinen Termin haben, wird nicht gerechnet. Die Stadt bereitet sich aber auch auf solche Eventualitäten vor.

Wie viel Personal ist im Einsatz?

Zum Start am Montag werden mehr als 20 Mitarbeitende, darunter mehrere Ärzte und medizinisch geschultes Personal, notwendig sein, teilt die Stadt mit. Die Personaldecke sei abhängig von der Auslastung des Impfzentrums. Pro Impfstraße werden laut KV ein Arzt und zwei medizinische Fachkräfte tätig sein. Das Deutsche Rote Kreuz schickt 14 hauptamtliche Helferinnen und Helfer.

Werden verstärkt Busse eingesetzt?

Die Stadt Herne ist im Gespräch mit der HCR, um die Taktzeiten sowie die Linienführung zum Impfzentrum insbesondere am Wochenende zu optimieren. Die nächste Haltestelle heißt Gysenberghalle (Linie 324). Alternativ fahren auch die Busse der Linien 321 (Haltestelle Am Revierpark) und 323 (Haltestelle Tierpark Gysenberg) in die nähere Umgebung des Impfzentrums.

Gibt es einen Fahrdienst?

Ein offizieller Fahrdienst zum Impfzentrum ist nicht vorgesehen. Martin Krause (DRK) weiß aber, dass bei Bedarf nicht nur vom DRK sondern auch von Kirchen und Verbänden in den Stadtteilen individuell verabredet Fahrten möglich gemacht werden, für einen kleinen Obolus.

Wird das Impfzentrum bewacht?

Seit der Fertigstellung ist Sicherheitspersonal rund um die Uhr im und am Impfzentrum eingesetzt.