An Rhein und Ruhr. Zurzeit existiere keine konkrete Bedrohung für die Impfzentren. Dennoch treffen die Städte Maßnahmen, um Angriffe von Impfgegnern zu verhindern.

Verstärkte Polizeikontrollen und private Sicherheitsdienste sollen die Impfzentren an Rhein und Ruhr gegen Angriffe von Impfgegnern und Extremistengruppen schützen. „Vor dem Hintergrund, dass es leider ein gewisses Potential an aggressiven Corona-Impfgegnern, beziehungsweise Corona-Leugnern und Menschen gibt, die schützende Maßnahmen ablehnen, müssen Vorkehrungen für den Schutz und die Sicherheit der Impfzentren inklusive des Personals durch den Staat getroffen werden. Hierzu ist die Polizei im ständigen Austausch mit allen Sicherheitsbehörden“, heißt es aus dem Innenministerium NRW.

Eine konkrete Bedrohung gebe es zwar nicht, sagen Stadt- und Polizeisprecher, jedoch sei man sich der Gefahr bewusst und deshalb vorbereitet: „Gemeinsam mit der Polizei NRW hat die Stadt Düsseldorf für das Impfzentrum an der Merkur Spiel-Arena ein sehr umfangreiches Sicherheitskonzept bereits im vergangenen Jahr entwickelt“, teilt eine Sprecherin der Stadt mit.

Um die Sicherheit des Impfzentrums zu gewährleisten, könne jedoch nicht weiter auf Details des Konzeptes eingegangen werden. Positiv hervorzuheben sei an dieser Stelle, dass die Stadt Düsseldorf bereits durch die Auswahl der Merkur Spiel-Arena auf einen sicheren Standort gesetzt hat.

Impfzentren in NRW: Keine konkreten Befürchtungen

Überzeugt von einem sicheren Standort für das Impfzentrum in Mülheim ist auch Pressesprecher Volker Wiebels: „Wir haben keine konkreten Befürchtungen. Dennoch gibt es an unserem Impfzentrum einen privaten Sicherheitsdienst. Außerdem befindet sich in unmittelbarer Nähe eine Polizeistation.“

Die Präsenz der Polizei am Impfort sei auch der Stadt Duisburg wichtig: „Wir sind uns der Gefahr bewusst. Die Stadt Duisburg hat einen eigenen Sicherheitsdienst organisiert und wir unterstützen natürlich, indem wir vermehrt Streife fahren. Wir stehen im ständigen Austausch mit der Stadt. Auch die Mitarbeiter vor Ort im Impfzentrum sind gebrieft sich sofort zu melden, sollten sie eine Auffälligkeit bemerken“, sagt Jonas Tepe, Pressesprecher der Polizei Duisburg.

Gemeinsam mit der Polizei Vorkehrungen getroffen

Die Stadt Oberhausen habe ebenfalls gemeinsam mit der Polizei Vorkehrungen getroffen. „Die Sicherung des Impfzentrums hat die Polizei Oberhausen auf dem Schirm. Routinemäßig werden täglich Sicherungsmaßnahmen durchgeführt“, erklärt Uwe Spee von der Pressestelle der Stadt Oberhausen. Zu Art oder Umfang wolle aber auch er keine weiteren Angaben machen, „um die Wirkung der Maßnahmen nicht zu gefährden“.

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Die Stadt habe, zusätzlich zu den polizeilichen Maßnahmen einen privaten Dienst beauftragt, der für die Sicherheit bei der Zugangskontrolle zum Impfzentrum sorgt. Zudem überwache der haustechnische Dienst der Servicebetriebe Oberhausen (SBO) das Impfzentrum, die Willy-Jürissen-Halle, fortlaufend.

Enger Kontakt zwischen Kreis und Polizei

Auch der Kreis Wesel betont auf Anfrage: „Bislang liegen keinerlei Hinweise vor, die darauf schließen lassen, dass sogenannte Querdenker oder andere einen Ansturm oder Demos vor beziehungsweise im Impfzentrum planen. Trotzdem bleiben wir natürlich wachsam und beobachten das Geschehen. Des Weiteren sind wir in engem Kontakt mit der Polizei im Kreis Wesel“, teilt eine Sprecherin des Kreises auf Anfrage mit.

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Der Kreis Kleve wollte sich auf Anfrage unserer Zeitung zu dem Thema nicht äußern, um die Sicherheit des Impfzentrums in der Messe Kalkar nicht zu gefährden, hieß es.

Hintergrund: Die Verantwortung des Schutzes tragen die Kommunen

Den Auftrag, die Lagerungsstätte des Impfstoffes und auch die Impfzentren zu schützen, haben die Kommunen vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales übertragen bekommen. „Teils setzen die Kommunen zum Schutz auch private Sicherheitsunternehmen ein oder bewältigen diese Aufgabe mit eigenen Mitarbeitern. Die nordrhein-westfälische Polizei unterstützt die lokalen Ordnungsbehörden bei der Sicherung. Sie fährt an den Einrichtungen regelmäßig Streife und zeigt hier offen Präsenz“, erklärt ein Sprecher des Innenministeriums.