Herne. Der BUND in Herne hat Nistkästen für heimische Singvögel gereinigt. Dabei mussten die Aktiven hoch hinaus – und auf Freiwillige verzichten.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Herne (BUND) hat am Wochenende Frühjahrsputz gemacht und mit grober Bürste und geschultem Auge die Nistkästen der heimischen Singvögel gereinigt. 30 bis 35 Kästen sind am Friedhof an der Horststraße im Stadtteil Holsterhausen angebracht und wurden nun angepackt.

Ohne die Zuhilfenahme von Leitern sind die in gut drei Metern Höhe angebrachten Bruthilfen nicht zu erreichen, wobei BUND-Organisatorin Hiltrud Buddemeier, Jahrgang 1940, da lieber ihren jüngeren Kollegen den Vorrang lässt: „Die Zeiten sind vorbei, zudem habe ich es in den Knien“, sagt sie lachend und lehnt lachend einen Aufstieg ab. Einer, der die Leiter erklimmt, ist Peter Gausmann, der sieht, dass die Nr. 5 besetzt ist, was im Fachjargon ein belegtes Bruthäuschen meint; den Inhalt entfernt er vorsichtig.

Dafür nimmt er die Abdeckung ab und ein akkurat gebautes Nest heraus. Dies werde gemacht, weil es besser sei, die Vögel bauten sich neue Nester, denn alte könnten mit Milben oder Flöhen besetzt sein, so Gausmann. Immer wieder komme es auch vor, dass die Nester Teile etwa von Fußmatten oder anderen nicht natürlichen Stoffen enthalten, denn: „Die Vögel nehmen eigentlich alles.“ Weil eben sehr begehrt, komme es hin und wieder auch zu Kämpfen um die Kästen, bei denen zwei Männchen um die Behausungen konkurrierten und sich der Sieger schließlich ein Weibchen in den Kasten hole, die dann dort ihre Jungen ausbrüte, während das Männchen für Essbares und Baumaterial sorge.

Herne: In Pandemie-Zeiten keine Beteiligung von freiwilligen Helfern

Nicht immer sind die Nistkästen so einfach zu sehen wie hier.
Nicht immer sind die Nistkästen so einfach zu sehen wie hier. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Damit sich die Vögel richtig wohlfühlen können, sei die Lochöffnung nach Osten ausgerichtet, da dort die Sonne aufgeht und sie den Tieren so Wärme und eine bessere Orientierung spende, weiß Hiltrud Buddemeier. Sie geht einige Schritte voran und hält Ausschau nach weiteren Nistkästen, die versteckt in den Bäumen hängen. Im heimischen Garten, erklärt sie, müssten die Kästen gar nicht so weit oben hängen – vorausgesetzt, es streunten keine Katzen in der Umgebung umher, die der jungen Vogelfamilie das Leben schwer machen könnten.

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Normalerweise sei man um jede Mithilfe bei der Nistkasten-Reinigung dankbar, jedoch sei dies aufgrund der gegenwärtigen Pandemie nicht machbar. Nicht erfreut ist Buddemeier übrigens über eine Fütterung der Tiere im überzogenen Maße, denn die fänden schon genug, sagt die BUND-Mitstreiterin.

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