Herne. Das medizinische Personal im Herner Evk muss auf die Corona-Impfung noch warten. Auch die St. Elisabeth Gruppe meldet einen Impfstopp.

Am Mittwochmittag sollten im Ev. Krankenhaus die Impfungen des besonders gefährdeten medizinischen Personals beginnen. Fünf Stunden vorher erreichte den Impfkoordinator des Hauses, Dr. Uwe Werfel, ein Schreiben des NRW-Gesundheitsministeriums: Dort wurde mitgeteilt, dass der bestellte Impfstoff nicht ausgeliefert werden könne.

Planungen mehrfach umgestoßen

Inoffiziell hatte die Klinik davon am Dienstagabend erfahren. "Da standen die Planungen aber bereits, und zwar Planungen, die auch im Vorfeld aufgrund der intransparenten Informationspolitik des Ministeriums schon mehrfach umgestoßen werden mussten", kritisiert Werfel. "Diese Form des Umgangs empfinden wir als respektlos gegenüber den Menschen, die direkt am Patienten arbeiten."

Mitarbeitende sind enttäuscht

Vom Ministerium als Grund genannt werden die von BioNTech geänderten Liefermengen. Das Unternehmen hatte bereits am Freitag darüber informiert, dass wegen eines Umbaus der Produktionsstätte die zugesagte Liefermenge für drei bis vier Wochen nicht eingehalten werden könne. "Es war lange im Vorfeld bekannt, dass es Lieferprobleme gibt", sagt dazu der Impfkoordinator. "Eine eindeutige Aussage zu einem früheren Zeitpunkt wäre bei allen Beteiligten auf Verständnis gestoßen." Nun seien die Mitarbeitenden "tief enttäuscht", wie das Ministerium mit ihnen umgehe. "Das hat nichts mit Wertschätzung für den engagierten Einsatz von Pflegenden und Ärzten zu tun."

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Unterdessen haben die Herner Krankenhäuser der St. Elisabeth Gruppe bis Dienstag schon 956 Impfdosen erhalten und verimpft. Der Impfstoff wird tagesaktuell geliefert. Am Mittwoch hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen der Gruppe dann auch mitgeteilt, dass ab sofort bis zum 31. Januar keine Impfstoffe an Krankenhäuser geliefert werden. Sabine Edlinger, Mitglied der Geschäftsleitung: "Wir gehen derzeit davon aus, dass wir ab Februar wieder beliefert werden und die Impfungen dann fortsetzen können." 

Laut Ministerium sind alle mit den Krankenhäusern und Pflegeheimen vereinbarten Lieferungen für Erstimpfungen bis Ende des Monats storniert. Nur für Zweitimpfungen können vom 22. bis 31. Januar noch Termine vereinbart werden. Erst ab dem 1. Februar könnten dann in Kliniken und Heimen wieder Erstimpfungen stattfinden.