Herne. Die „Jerusalema Dance Challenge“ ist auch beim Team der Zentralen Notaufnahme des EvK in Herne angekommen. Die Geschichte dahinter.

"Ein starkes Wir" – das ist das Team der Zentralen Notaufnahme des Evangelischen Krankenhauses (EvK) in Herne. Um ihren Zusammenhalt in diesen schwierigen Zeiten zum Ausdruck zu bringen, hat das Team um Leiterin Julia Gratopp bei der weltweit bekannten "Jerusalema Dance Challenge" mitgemacht. Innerhalb kürzester Zeit studierten die Pflegekräfte die Tanzschritte ein. Das Video ist auf der Facebook-Seite des EvK Herne zu sehen.

Der südafrikanische Pop-Song "Jerusalema" bringt seit Monaten Menschen zum Tanzen – und macht auch um das Evangelische Krankenhaus in Herne keinen Bogen. "Eine Kollegin hatte mich angesprochen und gefragt, ob wir bei der Jerusalema-Challenge nicht auch mitmachen wollen", erzählt Julia Gratopp. Die pflegerische Leitung der Notaufnahme sei von der Idee sofort begeistert gewesen. Nur wenige Tage später habe sie an alle Mitarbeiter ein Video geschickt, in dem die Tanzschritte erklärt werden. Zwei Wochen hatten die Pflegekräfte anschließend Zeit, um die Schritte zuhause zu üben.

30 Mitarbeiter des EvK in Herne tanzen zu "Jerusalema"

Etwa die Hälfte der insgesamt 30 Kollegen habe schließlich bei dem Termin Mitte Dezember mitgetanzt, erzählt Julia Gratopp. Das Team der Zentralen Notaufnahme (ZNA) ist an zwei Standorten, in Herne und in Eickel, tätig. Einige Pflegekräfte seien nach ihrer Frühschicht dazugestoßen, andere hätten ihren freien Tag zum Tanzen genutzt, so die 38-Jährige. "Die Kollegen, die nicht mitmachen konnten, waren richtig traurig." Doch die Notaufnahme musste selbstverständlich weiterhin besetzt bleiben.

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Nach nur zwei Stunden war das Video im Kasten. "Es ist wirklich toll geworden", sagt Julia Gratopp und lobt die Arbeit von Kameramann Enes Karasahin. Der Ehemann einer Mitarbeiterin hat die Pflegekräfte während des Tanzens mit seiner Drohne gefilmt. "Dass dann auch noch die Feuerwehr auf den Hof gefahren kam, war ein purer Zufall", erzählt die 38-Jährige und lacht. Extra für das Video hätten die Kollegen von der Feuerwehr Herne dann für wenige Minuten das Blaulicht eingeschaltet.

Jerusalema-Challenge: Pflegekräfte erhalten positive Resonanz

Mehr als 50.000 Mal wurde das Video bereits aufgerufen. Julia Gratopp und ihre Kolleginnen hatten mit Hasskommentaren wie "Macht mal lieber eure Arbeit" oder "Habt ihr nicht etwas Besseres zu tun?" gerechnet. Doch das Gegenteil ist eingetreten. Die Resonanz auf das an Heiligabend veröffentlichte Video ist durchweg positiv, die Pflegekräfte erhalten viel Zuspruch: "Tolle Aktion. Ihr leistet Großartiges in dieser Zeit, danke für eure Arbeit, euer Engagement und euer Durchhaltevermögen", schreibt eine Nutzerin bei Facebook. "Super Aktion", heißt es auch von einer anderen Facebook-Userin. "Danke, dass ihr immer für uns da seid. Passt auf euch auf und bleibt gesund."

Aber auch das Team der Notaufnahme sei durch die Aktion noch näher zusammengerückt. "Wir achten schon immer sehr aufeinander", sagt Julia Gratopp. Ein Kittel, der nicht richtig zugebunden wurde oder eine vergessene Haarhaube – jeder Kollege, egal ob Chefarzt oder Reinigungskraft, sorge für den Schutz der anderen. "Ja, Corona ist eine schwere Zeit und ja, Corona ist wirklich gefährlich – auch für uns und unsere Familien", sagt die Pflegeleitung. "Aber wir sind ein starkes Team. Wir sind eine Arbeitsfamilie. Wir halten zusammen. Und nur so können wir diese Pandemie überstehen."

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