Herne. Auf den Intensivstationen in den Herner Krankenhäusern werden die ersten Betten knapp. Die Zahl der Patienten ist stark gestiegen.
Die Intensivstationen der Herner Krankenhäuser sind nach den Weihnachtstagen gut gefüllt. Die Zahl der Betten sei bereits knapp, sagt Danh Vu, Verwaltungsdirektor des Evangelischen Krankenhauses (EvK), zur WAZ. Auf den Intensivstationen in den Kliniken der St. Elisabeth-Gruppe gebe es dagegen noch genügend Kapazitäten, heißt es von dort.
In der Herner Krankenhäusern werden aktuell 81 Corona-Patienten behandelt. Zum Vergleich: Anfang November waren es 61. Die Stadt Herne meldet eine ähnliche Entwicklung. Sie zählt täglich die Herner, die irgendwo im Land mit Corona im Krankenhaus liegen. Während in den Sommermonaten in den Kliniken nur ein halbes bis ein Dutzend Corona-Patienten versorgt wurden, ist die Zahl jetzt über 100 angestiegen (siehe Grafik).
Evangelisches Krankenhaus: Die Lage ist angespannt
Im Evangelischen Krankenhaus mit seinen beiden Standorten in Herne-Mitte und in Eickel gibt es laut Krankenhausträger 36 Corona-Patienten, fünf von ihnen werden intensiv betreut. Damit seien die Intensivbetten zu 84 Prozent ausgelastet, die Covid-Stationen zu 60 Prozent, sagt Verwaltungsdirektor Danh Vu. Hinzu komme: Sieben Prozent des Personals sei erkrankt, fünf Prozent in Quarantäne - normalerweise liege der Ausfall zu dieser Jahreszeit bei rund vier Prozent. Vu nennt die aktuelle Lage deshalb angespannt - vor allem auch deshalb, "da die Versorgung der Covid-Patienten für den ärztlichen und den pflegerischen Dienst besonders personalintensiv ist".
Etwas entspannter ist die Lage in den Kliniken der St. Elisabeth-Gruppe, teilt der Krankenhausträger mit. Zur Gruppe gehören das Marien Hospital in Herne-Süd/-Mitte und das St. Anna-Hospital, aber auch die Fachkliniken St. Marienhospital (Eickel) und Rheumazentrum Ruhrgebiet (Wanne). Dort würden aktuell 45 Corona-Patienten behandelt, darunter sechs intensivmedizinisch. Die Auslastung der Intensivstationen betrage damit rund 73 Prozent.
Auf den Normalstationen werde der Bedarf an Betten für Corona-Patienten "kontinuierlich an deren Anzahl angepasst", sagt Sabine Edlinger, Mitglied der Geschäftsleitung der Gruppe. Dies erfolge sowohl bei einer Verringerung als auch bei einem Anstieg der Patienten. "Derzeit haben wir sowohl auf den Normalstationen als auch auf den Intensivstationen genügend Kapazitäten, um alle Patienten zu behandeln", betont Edlinger.
Klinik-Betreiber testen auf Corona
Die Krankenhausträger testen regelmäßig in ihren Häusern. Das Evangelische Krankenhaus hat nach dem Corona-Ausbruch angekündigt, künftig alle Mitarbeiter einmal wöchentlich auf Corona testen zu lassen. In den Kliniken der St. Elisabeth-Gruppe würden wöchentlich Tests für Mitarbeiter aus besonders exponierten Bereichen wie beispielsweise den Intensivstationen, den Covid-Stationen und den Notaufnahmen angeboten, sagt Edlinger.
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Um Mitarbeiter und Patienten vor einer möglichen Übertragung des Virus zu schützen, trügen grundsätzlich alle Mitarbeiter und Patienten der St. Elisabeth-Gruppe im direkten Kontakt, aber auch in den Fluren sowie Behandlungs- und Arbeitsbereichen stets einen Mund-Nasen-Schutz, so das Mitglied der Geschäftsleitung weiter. "Sollte es dem Patienten nicht möglich sein, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, trägt der Mitarbeiter eine FFP2-Maske", fügt sie an. Das gelte auf allen Stationen.
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