Herne. Das Herner Impfzentrum ist fast fertig. 20 Menschen sollen dort pro Stunde gegen Corona geimpft werden. Diese Stationen müssen sie durchlaufen.

Das Impfzentrum in Herne ist fast fertig. Vor Weihnachten sei es betriebsbereit, sagt der städtische Gesundheitsdezernent Johannes Chudziak zur WAZ. Das Impfzentrum entsteht in der Dreifachturnhalle im Revierpark Gysenberg, direkt neben der Eishalle. Er rechnet damit, dass die ersten Impfungen dort ab Januar stattfinden.

Viele Fragen seien aber noch offen, sagte Johannes Chudziak bei einem Treffen mit der WAZ vor Ort. Wie viele Impfdosen erhält Herne zum Start? Wann? Und wie viele Mitarbeiter und Bewohner von Heimen und Einrichtungen wollen sich in ihren Häusern impfen lassen? Erst wenn all das geklärt sei, könnten Termine für das Impfzentrum vergeben werden. Dazu wolle die Kassenärztliche Vereinigung eine Hotline einrichten.

Herne: Handwerker bestimmen noch das Bild

In dieser Sporthalle neben der Herner Eishalle entsteht das Impfzentrum.
In dieser Sporthalle neben der Herner Eishalle entsteht das Impfzentrum. © Michael Muscheid

Die Stadt jedenfalls will gerüstet sein, wenn der Impfstoff freigegeben und nach Herne geliefert wird. Wo bald Ärzte die Bürger gegen Covid-19 impfen, bestimmen noch die Handwerker das Bild. In der Turnhalle wird gehämmert, geflext und gestrichen, Kabel werden verlegt und Anschlüsse für Computer gebohrt. Die Böden sind bereits verlegt, ganz in Blau und glänzend, aber noch mit Schutzmatten abgedeckt. Auch die Impfkabinen sind fertig, nur die Vorhänge fehlen noch. Und der Lagerraum für die Impfdosen, der bald klinisch rein sein soll, hat schon seine Absauganlage auf dem Kabinendach. Am Wochenende, sagt Chudziak, sollen die Arbeiten abgeschlossen werden, Anfang der Woche dann Möbel und Computer geliefert werden.

20 Menschen sollen im Herner Impfzentrum pro Stunde geimpft werden, das sind rund 500 am Tag. „Wir müssen schauen, ob das realistisch ist“, sagt Chudziak. Erfahrungen mit einer Massenimpfung hat die Stadt noch nicht sammeln müssen. Deshalb soll es kommende Woche einen Probelauf geben mit 50 bis 80 Menschen. Sie sollen noch nicht geimpft werden, aber ansonsten alle Stationen durchlaufen. „Dann wissen wir mehr“, so der Beigeordnete.

Fachpersonal geht von Kabine zu Kabine und impft die Besucher

Schon gut zu erkennen: die Impfstraße mit den Kabinen, die die Besucher durchlaufen.
Schon gut zu erkennen: die Impfstraße mit den Kabinen, die die Besucher durchlaufen. © Michael Muscheid

Vier Impfstraßen soll es in der Dreifachturnhalle geben, und sie sind schon gut zu erkennen. Dort werden die Menschen durchgeschleust. Los geht es mit einem Check-in am Eingang, an dem zunächst die Personalien aufgenommen werden und an dem die Krankenversichertenkarte gezeigt wird. Wer keinen Termin habe, der müsse an der nächsten Tür direkt wieder raus. Hinter dem Check-in ist ein großer Wartebereich, dort sollen die Besucher einen Anamnesebogen ausfüllen. Anschließend geht’s in eine der Impfstraßen, dort zunächst an einen Tisch zum Arztgespräch; ein Mediziner kläre über die Impfung auf und bespreche mit dem Besucher den Anamnesebogen. Dann geht’s direkt weiter in eine der Kabinen, in denen geimpft wird. Drei Kabinen gibt es pro Impfstraße, sie würden mit Liegen ausgestattet. „Ein Arzt oder medizinisches Fachpersonal geht dann von Kabine zu Kabine und impft die Leute“, erklärt Chudziak.

Nach dem Impfen geht’s in einen großen Beobachtungsbereich. 30 Minuten sollen die Besucher dort ausharren und gucken, wie es ihnen geht. Ist alles in Ordnung, gehen sie zum Check-out und dann durch den Hinterausgang hinaus – im besten Fall mit einem Termin für die zweite Impfung. Gebe es nach dem Impfen Probleme, etwa eine allergische Reaktion, dann fänden die Geimpften Hilfe in angrenzenden Sanitätsräumen. Für den absoluten Notfall stehe immer ein Krankenwagen vor der Tür.

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Ab Weihnachten, wenn alles fertig ist, heißt es dann: warten auf den Impfstoff. Drei Tage Vorlaufzeit bräuchten Kassenärztliche Vereinigung und DRK, die das Impfzentrum gemeinsam betreuen, um mit den Impfungen loszulegen, sagt der Dezernent. Ärzte, Pfleger und Helfer hätten sich genug gefunden, sie müssten dann nur noch in den Gysenberg gerufen werden, wenn das Signal zum Loslegen da sei.

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