Herne. Die Evangelische Kirche will Weihnachten keine Gottesdienste abhalten - mit einer Ausnahme. Die katholischen Gemeinden verfahren unterschiedlich.
Erst vor kurzem haben die Kirchen in Herne detailliert ihre Pläne für die Weihnachtstage vorgestellt. Die aktuelle Pandemie-Lage hat sie in Teilen noch einmal umgeworfen.
Herner Kirchenkreis folgt Empfehlungen der Landeskirche
Der evangelische Kirchenkreis Herne folgt schweren Herzens den Empfehlungen seiner Präses Annette Kurschus. Sie hatte im Namen der Evangelischen Kirche von Westfalen empfohlen, auf alle Präsenzgottesdienste in Gebäuden wie unter freiem Himmel zu verzichten. Superintendentin Claudia Reifenberger schließt sich dieser Argumentation an, „auch wenn es für uns extrem schmerzhaft ist, dass nach Ostern das zweite große Christusfest nicht mit Festgottesdiensten in den Kirchen gefeiert werden kann.“ Die Superintendentin dankt allen, die sich seit Wochen engagiert haben.
Es sei aber anzuerkennen, dass die Gottesdiensten „der drastischen Reduzierung von Kontakten und Begegnungen entgegensteht“. Die letzte Entscheidung, aber auch die letzte Verantwortung liege vor Ort, so Reifenberger. Sie hoffe aber, dass die Presbyterien der Empfehlung folgten.
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Einzige Ausnahme sind die ökumenischen Autokino-Gottesdienste auf dem Zurbrüggen-Parkplatz an Heiligabend: Sie werden stattfinden. Auch nach Rücksprache mit dem Ordnungsamt der Stadt Herne gebe es hier keine Bedenken. Zudem werden Online-Andachten und musikalische Beiträge ins Netz gestellt, und die Petrus-Kirchengemeinde hat einen Weihnachtsfilm gedreht, um nur einige Beispiele zu nennen. Darüber hinaus ermutigt Claudia Reifenberger die Gemeinden, ihre Kirchen zu öffnen für Einkehr und Gebet.
Messen in katholischen Kirchen finden statt
Die katholischen Kirchen halten unterdessen an ihren Gottesdiensten in den Kirchen fest. „Natürlich unter den Regeln, die wir seit langem haben“, präzisiert Georg Birwer als Leiter der Pfarrei St. Dionysius in Herne. Abstand, Masken auch am Platz, Gesangeverbot … all das werde eingehalten. Ohnehin hätten sich viele, auch überzeugte Kirchgänger vorsichtig gezeigt, so dass nach dem beendeten Anmeldeverfahren gar nicht alle buchbaren Plätze in den Kirchen belegt seien.
Abgesagt werden unterdessen die Gottesdienste unter freiem Himmel, die nicht so gut zu kontrollieren seien wie die in den Kirchen. Außerdem seien sie teilweise in Zusammenarbeit mit evangelischen Gemeinden geplant, die sich nun ja zurückgezogen hätten. Online-Angebote wie ein Krippenspiel auf Youtube böten sich als Ersatz an. Birwer weist auch auf den Autokino-Gottesdienst hin, Plätze für 14.30 Uhr könnten noch unter www.weihnachten-herne.de gebucht werden.
Die Pfarrei St. Christophorus Wanne-Eickel feiert dagegen alle geplanten Gottesdienste an den Weihnachtstagen. Das teilte Pfarrer Ludger Plümpe am Freitag mit. Nach intensiven Beratungen aller Verantwortlichen habe man sich entschlossen, am Heiligabendnachmittag, 24. Dezember, um 16 Uhr auf acht Plätzen an den Kirchen, auf einem Parkplatz und auf einem Schulhof 20-minütige Outdoor-Gottesdienste zu feiern. Die Gottesdienste an den Festtagen und bis zum 10. Januar fänden in den Kirchen mit einer noch einmal reduzierten Besucherzahl statt.
Die Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Herne hat sich entschieden, zunächst bis zum 10. Januar 2021 auf alle Präsenzveranstaltungen in der Christuskirche zu verzichten. Die Gottesdienste werden zur gewohnten Zeit als Online-Gottesdienste gestaltet. Die Gemeinde bittet um Verständnis.
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