Herne. Der Schutz für das Shoah-Mahnmal in Herne funktioniert nicht. Das ist ein Debakel, sagt WAZ-Redakteur Michael Muscheid in seinem Kommentar.

Mahnmal-Schöpfer Winfried Venne hat Recht: Der Bau der Schutzkonstruktion für das Herner Shoah-Mahnmal ist nur noch peinlich. Die Erinnerungsstätte, vor zehn Jahren bei der Eröffnung zurecht hoch gelobt, ist mittlerweile länger geschlossen als geöffnet. Die Saboteure, mutmaßlich Rechtsextreme, haben ihr Ziel erst mal erreicht: Das Monument ist verhüllt, die Namen der jüdischen Nazi-Opfer bleiben verdeckt. Das ist ein Debakel, unwürdig, eine Schande.

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Und wer ist Schuld an dieser Posse? Da drängen sich Vergleiche mit dem Berliner Flughafen auf. Die Stadt hat auf eine Baufirma gesetzt, die dem Vorhaben nicht gewachsen war. Auch hier funktioniert die Technik nicht, und die Kosten explodieren. Bitter: Der Bau der zunächst geplanten Schutzhülle aus Glas wurde 2016 auch deshalb verworfen, weil sie der Stadt zu teuer war. Nun drohen noch weitaus höhere Kosten. Jetzt muss die Stadt durchgreifen: Sie muss endlich eine tragfähige Lösung für die jahrelange Misere aufzeigen. Schnellstens.

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