Herne. Herne baut im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein Impfzentrum auf. Es soll mehrere Impfstraßen geben. Das sind die Pläne von OB Frank Dudda.

Die Stadt Herne will am Dienstag im Rathaus eine „Task Force Impfzentrum“ einrichten. Das sagt Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda zur WAZ. Sie soll den Aufbau eines Impfzentrums in Herne mit mehreren „Impfstraßen“ so schnell wie möglich planen und umsetzen. Spätestens Weihnachten soll das Impfzentrum fertig sein.

Der Aufbau des Zentrums zur Impfung der Bürger gegen das Coronavirus sei eine „logistische Herkulesaufgabe“, so der OB. Er rechnet mit rund 100.000 Menschen, die dort geimpft werden. Und zwar zweimal, damit ein ausreichender Schutz gewährleistet sei. Es gebe erste Überlegungen über den Standort für ein solches Impfzentrum, Details will Dudda aber noch nicht nennen. Nur so viel: Wichtig sei, dass ein Impfzentrum gut zu erreichen sei, gerade auch für die Bürger mit dem Auto. Denkbare Standorte wie den Sportpark Eickel oder die Sporthalle im Revierpark Gysenberg will er nicht kommentieren.

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Herne: Die ersten Gruppen brauchen nicht ins Impfzentrum

Eine „logistische Herkulesaufgabe“: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda.l
Eine „logistische Herkulesaufgabe“: Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda.l © FUNKE Foto Services | Sebastian Konopka

Der Oberbürgermeister rechnet damit, dass sich die Bevölkerung „in der Breite“ mit einer Impfung noch etwas gedulden müsse. Voraussichtlich als erstes sollen medizinisches Personal und Mitarbeiter sowie Bewohner in Pflege-Einrichtungen geimpft werden. Beide Gruppe sollen nicht ins Impfzentrum: Die Mitarbeiter von Krankenhäusern sollen am Arbeitsplatz geimpft werden, die Bewohner von Einrichtungen von Impfteams, die zu ihnen kommen, so der OB nach einer Schalte mit Oberbürgermeistern sowie Landräten und NRW-Gesundheitsminister Laumann. Vor allem von der Impfung der Pfleger und Ärzte in den Kliniken selbst verspricht sich Dudda eine „ganz schnelle Entspannung“ bei der hohen 7-Tage-Inzidenz, die Herne seit Wochen hat.

Erst in einem weiteren Schritt, zu einem späteren Zeitpunkt, kämen die Bürger in den Impfzentren zum Zuge: Für alle Menschen würden am Anfang nicht ausreichend Dosen zur Verfügung stehen. Geklärt werden müsse dafür unter anderem die Frage, welcher Impfstoff für wen geeignet und genutzt werde, wer ihn verabreiche und wie man Termine im Impfzentrum vereinbare. Dabei seien mehrere Beteiligte im Boot: Die Kassenärztliche Vereinigung sei für das Impfpersonal zuständig, der Bund liefere die Dosen, die Apotheken verteilten sie in die Impfzentren. Nicht zuletzt müsse Security-Personal für das Impfzentrum eingestellt werden; hier sei etwa die Stadt am Zuge.

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Auch wenn voraussichtlich erst im neuen Jahr das Impfzentrum öffnet: Es soll so schnell wie möglich stehen, betont der OB. Wenn Impfstoff für die breite Mehrheit verfügbar sei, müsse es sofort öffnen können.