Herne. Gedenkstätte Polizeigefängnis: Die Hochschule für Polizei kann sich eine Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Herne vorstellen. Das ist geplant.
Martin Bornträger, Präsident der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV NRW) hat sich für eine Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Mahn- und Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne e.V. bei der Aus- und Fortbildung der Polizei ausgesprochen. In einem Gespräch mit dem Förderkreisvorsitzenden Rolf Dymel habe Martin Bornträger die Wichtigkeit der kritischen Auseinandersetzung mit der Rolle der Polizei während der nationalsozialistischen Diktatur betont, nicht zuletzt auch im Hinblick auf einige bedenkliche aktuelle Entwicklungen in der Polizei, heißt es in einer Mitteilung des Förderkreises.
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Zum Hintergrund: Der Herner Förderkreis fordert seit Jahren einen Lern- und Erinnerungsort in den Räumlichkeiten im Hof der Polizeiinspektion. Die Nutzung als Gedenkstätte sei vom Eigentümer – der landeseigene Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) – zwar als „grundlegend interessant“ eingeschätzt worden, wegen vermutlich anfallender Investitionen für Verkehrssicherung, Zugänglichkeit und Brandschutz aber abgelehnt worden. Der Förderkreis richtete deshalb im März eine entsprechende Petition an den Landtag. Vertreter des Petitionsausschusses besichtigten am Donnerstag, 5. November, das ehemalige Polizeigefängnis. In einer der nächsten Sitzungen werde der Ausschuss die Petition erörtern.
Hochschule hat eine Außenstelle in Herne-Eickel
Durch die Errichtung einer Mahn- und Gedenkstätte im ehemaligen Herner Polizeigefängnis könnten sich für die HSPV NRW, die eine Außenstelle in Herne-Eickel in der früheren Grundschule „Görresschule“ hat, weitere Möglichkeiten ergeben, teilt der Förderkreis mit. Dazu zählten regelmäßige Besuche im Lern- und Erinnerungsort Polizeigefängnis oder die Durchführung von Recherchen durch Studierende der Studiengänge Kommunaler Verwaltungsdienst und Polizeivollzugsdienst. Bedingt sowohl durch die notwendigen Einschränkungen in der aktuellen Corona-Pandemie als auch durch die noch ungeklärte Situation des Polizeigefängnisses hätten jedoch noch keine konkreten Verabredungen getroffen werden können.
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