Herne. Zu eintönig, zu fad: An vielen Schulen in Herne gibt es kein vernünftiges Mittagessen, kritisiert die SPD in Herne. Das soll sich ändern.
Die SPD in Herne fordert besseres Mittagessen an den Herner Schulen. Das aktuelle Angebot reiche bei weitem nicht aus, sagen die beiden Bildungspolitikerinnen Theres Boneberger und Birgit Klemczak zur WAZ. Die Stadt, so die beiden Ratsfrauen, soll nun ein Mensakonzept für Herne erstellen.
Viele Kinder äßen in der Schule entweder gar nichts zu Mittag, oder sie deckten sich im Umkreis mit Pizza, Pommes & Co. ein, sagt die SPD-Stadtverordnete Birgit Klemczak , die auch Vorsitzende des Bildungsausschusses ist. Das wollen die Sozialdemokratinnen nun in der neuen Ratsperiode ändern. Mit Hilfe eines Mensakonzepts soll an möglichst allen weiterführenden Schulen ein gutes und gesundes Mittagessen angeboten werden.
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Herne: „Gutes Essen sollte Standard sein“
„Es gibt viele positive Beispiele in Herne“, sagt Theres Boneberger . Von diesen könnten auch andere Schulen lernen, an denen es nicht so gut laufe. Die „traurige Erfahrung“ ihrer Ratskollegin Klemczak: Spätestens nach der sechsten Klasse machten Jugendliche an vielen Schulen einen großen Bogen um ihre Mensa. Ebenso viele Lehrer. Folge: Sie schöben Hunger oder griffen zum Fast Food. „Gutes Essen“, so Klemczak, „sollte Standard sein“. So wie am Gymnasium Wanne, laut der SPD-Frau eines der guten Beispiele, von dem sich andere Schulen was abgucken könnten.
In der Tat habe die Mensa am Gymnasium Wanne einen guten Ruf, sagt Schulleiterin Heike Bennet. Schule, Förderverein und Stadt hätten sich engagiert, es sei eine Küche eingebaut worden, und nun werde täglich frisch gekocht. Zwei Gerichte gebe es zur Auswahl, eins sei immer vegetarisch, und beim Fleischgericht werde auf Schweinefleisch verzichtet. Hinzu komme eine Salatbar (nicht in der Corona-Krise), außerdem gebe es Obst und Getränke. Angeschlossen sei ein Kiosk, wo es unter anderem selbst gebackene Brötchen gebe.
Gymnasium Wanne: Schüler und Lehrer nehmen das Angebot gut an
Startschuss im Schulausschuss
Starten will die SPD ihre Initiative für besseres Schulessen im Schulausschuss: Das Gremium kommt zusammen am Donnerstag, 19. November, im Kulturzentrum in Herne-Mitte (Willi-Pohlmann-Platz). Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 16 Uhr.
Auf der Tagesordnung ist außerdem unter anderem: Neubau einer Multifunktionshalle als Ersatz für die bestehende Sport- und Schwimmhalle Hölkeskampring im Stadtbezirk Herne-Mitte und die Beratung über den Haushaltsplanentwurf 2021.
25,85 Euro koste den Schülern das Monats-Abo, Lehrer zahlten rund 30 Euro. „Schüler und Lehrer nehmen das Angebot gut an“, resümiert Bennet. Auch Pizza gebe es gelegentlich, schmunzelt sie. Aber auch sie gibt zu: Nach der Klasse sechs bröckele die Schülerschaft, die in die Mensa kommt. Viele Jugendliche nutzten ihre neu gewonnene Freiheit gerne und zögen in der Pause in die Umgebung. Aber: „In der Oberstufe kommen sie zurück.“ Positiv am Mensaessen zudem: Die Schüler lernten, miteinander zu essen und somit die Etikette. Außerdem packten Schüler in der Mensa mit an.
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In einem Mensakonzept könnte beispielsweise stehen, welche Schulen gemeinsam ein Mittagessen anbieten könnten, sagen Boneberger und Klemczak. Oder welche Abomodelle möglich sind, welches Essen beliebt ist und welches nicht, oder wie die Hauswirtschaftslehre eingebunden werden könnte. Wichtig ist den Ratsfrauen auch: Bürger mit geringem Einkommen müssten besser darüber informiert werden, dass das Mittagessen bezuschusst beziehungsweise übernommen werden. „Davon wissen viele Eltern nichts“, so Boneberger.
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