Herne. Wegen der hohen Coronazahlen in Herne fordert Oberbürgermeister Frank Dudda: Schulen sollen flexibel in den Distanzunterricht wechseln dürfen.
Die Laptops für Schüler in Herne kommen voraussichtlich Ende November in der Stadt an. Das sagt Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda zur WAZ. Er fordert, dass Schüler damit bei Bedarf schnell in den Distanz-Unterricht wechseln können dürfen. Ohne weitere Kontaktbeschränkungen , etwa durch den Distanzunterricht, sinke der Inzidenzwert nicht nennenswert, meint er.
Die 7-Tage-Inzidenz ist in Herne weiter hoch. Auch am Wochenende lag sie über 300 , am Montag dann knapp darunter bei 292,1. Um Ansteckungen unter Schülern einzudämmen, hat Herne als erste Stadt einen gestaffelten Schulbeginn eingeführt . Das reicht dem Oberbürgermeister aber nicht. Sein Signal an Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten: Weitere Maßnahmen seien nötig, um Kontakte in der Schule zu verringern. Dudda spricht sich deshalb für eine „Flexibilisierung des Unterrichts“ aus. Konkret: Wo nötig, sollen Schüler schnell vom Präsenz- in den Distanzunterricht wechseln, also von zu Hause arbeiten können.
Dabei sollen die Laptops helfen, die die Stadt im Sommer bestellt hat. 500.000 Euro hatte der Rat kurz vor den Sommerferien in seinem Corona-Hilfspaket frei gemacht, damit die digitalen Geräte schnell und noch in den Ferien gekauft werden können. Je nach Schülerzahl und Sozialraum sollen die Schulen eine nach einem Schlüssel festgelegte Zahl an Laptops bekommen. Insgesamt, so hieß es im Sommer, können mit dem Geld zunächst 868 Laptops angeschafft werden . Weitere könnten im Winter folgen.
Herne: Talentkolleg übernimmt Schulung der Schüler
Wenn die Laptops voraussichtlich Ende November werden, sollen Schüler geschult werden. Über das Talentkolleg in Herne-Mitte sollen Schülern Kurse angeboten werden, damit sie sich, wenn nötig, in die Programme einarbeiten können. OB Dudda schlägt nun vor, dass Schulen auch mit Hilfe der Laptops individuell und flexibel reagieren können sollen, wenn die Corona-Lage es erfordere – und in den Distanzunterricht wechseln. Dieses Vorhaben schlägt er für ältere Schüler vor, beispielsweise ab Klasse acht.
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Bislang hält das Land am Präsenzunterricht an den Schulen fest. Ein Wechseln in den Distanzunterricht ist trotz hoher Coronazahlen bislang nicht erlaubt. Aktuell, so der Oberbürgermeister, seien Schüler an 20 Herner Schulen in Quarantäne. Betroffen waren zuletzt über 500 Schüler und 30 Lehrer. Mit Hilfe einer „flexiblen Handhabung“ des Unterrichts könnten Ansteckungszahlen sinken. „Wenn wir ein Problem erkennen, müssen wir da ran – und dürfen uns nicht verschanzen hinter alten Denkblockaden“, so Dudda.
Auch andere Berufszweige brächten „Sonderopfer“, darunter viele Künstler, Gastronomen, Hotelbetreiber und Selbstständige. Nun seien auch die Schulen dran, ihren Beitrag zu leisten.
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