Herne. Corona hin oder her: Babys kommen auch in diesen Zeiten zur Welt. Wie die beiden Herner Entbindungskliniken mit der Herausforderung umgehen.
Mit der kleinen Nele hat im St. Anna Hospital Anfang November das 1000. Baby in diesem Jahr die Welt betreten. Corona hin oder her: Eine Geburt lässt sich nicht verschieben. Deshalb finden im Wanne-Eickeler St. Anna Hospital und im Herner Marien Hospital , der zweiten Entbindungsklinik in der Stadt, weiterhin Geburten statt - unter Einhaltung der gebotenen Hygienemaßnahmen . Was geht und was momentan nicht geht.
Klinik will Eltern Mut machen
„Wir möchten werdenden Eltern Mut machen, sich von den derzeitigen Ereignissen nicht zu sehr verunsichern zu lassen und bestärkt auf den Moment hinzuarbeiten, in dem sie das neue Leben das erste Mal im Arm halten“, heißt es auf der Homepage der St. Elisabeth Gruppe , der beide Krankenhäuser angehören.
Die für viele vielleicht wichtigste Nachricht: „Der Partner darf weiterhin bei der Geburt anwesend sein, um die werdende Mutter zu unterstützen“, sagt Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth Gruppe. Sollte ein Kaiserschnitt nötig sein, darf der Partner - oder eine andere Person - die Frau ebenfalls begleiten.
Kein Mundschutz unter der Geburt
Während die schwangere Frau beim Betreten des Krankenhauses wie alle anderen Patienten einen Mund-Nasen-Schutz tragen muss, darf sie die Maske unter der Geburt absetzen. „Dies ist natürlich eine Ausnahmesituation, da die werdende Mutter Schwerstarbeit leistet“, so Theo Freitag. Wenn das Tragen einer Maske für sie nicht mehr möglich sei, könne sie sie absetzen. „Dann setzt das betreuende Team der Geburtshilfe FFP2-Masken auf.“ Auf der Station können Eltern und Kind im Anschluss an die Geburt die ersten Tage gemeinsam verbringen und einander in Ruhe kennenlernen. Besuch ist allerdings nur reduziert erlaubt: dem Vater oder einer anderen Person pro Tag.
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In den vergangenen Monaten habe es immer wieder vereinzelt Mütter gegeben, die positiv auf Covid-19 getestet worden seien und die in den Geburtshilfen entbunden hätten, teilt das Krankenhaus mit, „unter besonderen Bedingungen in einem separaten Bereich“. Im Wochenbett sei eine Trennung der positiv getesteten Mutter von einem gesunden Kind nicht zwingend erforderlich, wenn bestimmte Regeln beachtet würden.
Steigende Geburtenzahlen
Von Januar bis Ende Oktober gab es im St. Anna Hospital in Wanne-Eickel 989 Geburten , damit ist die Geburtenzahl im Vergleich zum Vorjahr für diesen Zeitraum gestiegen. Im Marien Hospital Herne gab es in diesem Zeitraum 587 Geburten , ebenfalls etwas mehr als 2019.
Die St. Elisabeth Gruppe informiert auf ihrer Internetseite ausführlich rund um die Geburt unter Corona-Bedingungen : www.elisabethgruppe.de
Mehr über die Geburtshilfestationen auf www.marienhospital-herne.de und www.annahospital.de .
Der nächste digitale Informationsabend des St. Marien Hospitals findet als Livestream auf Instagram am Mittwoch, 2. Dezember, um 18 Uhr statt (mit Anmeldung).
Um Kontakte zu reduzieren haben die Herner Geburtskliniken anstelle der üblichen Infoveranstaltungen digitale Formate entwickelt. Der „Digitale Informationsabend für werdende Mütter und Väter“ werde sehr gut angenommen. Freitag: „Die werdenden Eltern sind dankbar für die Möglichkeit, auch in Zeiten von Corona wichtige Fragen vor der Geburt klären zu können.“ Außerdem könnten sie so die Teams der Geburtshilfe kennenlernen und einen ersten Blick in den Kreißsaal werfen. Auch die Videosprechstunde zur Geburtsplanung im St. Anna Hospital Herne werde gut angenommen.
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Geburtsvorbereitungskurse finden im St. Anna Hospital in Kleingruppen oder Einzelbetreuung vor Ort statt. Die Rückbildungskurse werden dort seit einigen Monaten erfolgreich als Online-Veranstaltung angeboten. Im Marien Hospital Herne finden die Rückbildungskurse in Kleingruppen vor Ort statt.
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