Herne. Die Stadt Herne plant den Bau einer Multifunktionssporthalle, die auch Bürgern offen stehen soll. Drum herum sollen Freizeitflächen entstehen.
Die Stadt
Herne
will am Hölkeskampring eine
Multifunktionshalle
bauen. Kostenpunkt: rund 5 Millionen Euro. Sie soll am künftigen
Stadtteilzentrum H2Ö
die bestehende Sport- und Schwimmhalle ersetzen, die marode und geschlossen ist. Für den
Neubau
müssen auch Bäume gefällt werden.
Zur Ausgangslage: Die bestehende
Sport- und Schwimmhalle
ist seit zwei Jahren dicht. Laut Stadt ist das eine Vorsichtsmaßnahme, da in der Lüftungsanlage Asbest verbaut ist. Außerdem habe es vor zwei Jahren einen Rohrbruch gegeben; auch deshalb sei eine Nutzung derzeit ausgeschlossen. Bislang wollte die Stadt die Hallen sanieren. Eine Sanierung, so die Stadt jetzt in einem Bericht an die Politik, würde aber knapp 8 Millionen Euro kosten. Viel zu viel: Die Verwaltung schlägt nun deshalb vor, das marode Gebäude abzureißen und bis 2023 durch besagte Multifunktionshalle zu ersetzen. Schwimmen soll dort in Zukunft aber nicht mehr möglich sein.
Herne: Generationsübergreifende Nutzung geplant
Die Basis der neuen Multifunktionshalle soll eine Einfach-Sporthalle für den Schul- und Vereinssport bilden, heißt es in der so genannten Verwaltungsvorlage. Für die Einfach-Sporthalle gebe es weiterhin Bedarf an diesem Standort: zum einen, weil an dem ehemaligen Hauptschulstandort auf der Grenze Herne-Mitte/Herne-Süd das
Stadtteilzentrum H2Ö
entstehe, zum anderen, weil dort auch die
Grundschule Kolibri
und eine Kindertagesstätte angesiedelt sind. So ergäben sich „Kooperationen bei den Bewegungsangeboten und Begegnungsmöglichkeiten“. Konkret: Die Multifunktionshalle soll eine generationsübergreifende Nutzung ermöglichen. Durch eine Ausstattung mit einem für Rollsportarten und auch Rollstuhlsportarten geeigneten Hallenboden hätte die neue Halle ein Alleinstellungsmerkmal im Herner Stadtgebiet, heißt es weiter.
Neben der Einfach-Sporthalle sollen zwei – auch zusammen nutzbare – Gymnastikräume gebaut werden. Diese sollen auch Bürger an Wochenenden nutzen können, so die Stadt. Ein Vereinssport sei dort aber nicht vorgesehen. Neben der Multifunktionshalle sind laut Vorlage ergänzende „Quartiers-Außensportflächen“ vorgesehen.
Dort könnten ein Streetbasketballfeld, eine Anlage für den Fitness-Trend Calisthenics und ein Boule-Feld entstehen. Die bestehenden Schulsportanlagen, so die Stadt weiter, blieben erhalten. Die Parkplätze sollen im Bereich vor der geplanten Multifunktionshalle mit Zufahrt von der Flottmannstraße aus hergestellt werden.
Drei Bäume sollen gefällt, zehn neue gepflanzt werden
Auf Schwimmen könne dort verzichtet werden, heißt es bei der Stadt. Aktuell erarbeitete die Verwaltung ein Konzept für die Herner Lehrschwimmbecken. Schon jetzt sei abzusehen, dass das Lehrschwimmbecken am Hölkeskampring aufgegeben werden könne. Eine Verlagerung des Betriebs zum Südpool sei „eine mögliche und sinnvolle Variante“.
Laut Machbarkeitsstudie müssten drei Bäume – Linde und Ahorn – mit Stammumfängen zwischen 0,90 und 5,40 Metern gefällt werden. Als Ersatz sollen zehn Laubbäume mit einem Stammumfang von 20 bis 25 Zentimetern auf dem Grundstück der Schule gepflanzt werden.
Ulrich Syberg, Vorsitzender des Planungsausschusses, lobt die Pläne. Die geplante Halle und die Freizeitflächen passten gut ins Umfeld des neuen Stadtteilzentrums, sagt der SPD-Ratsherr zur WAZ. Schade sei aber, dass kein Schwimmangebot im Umfeld geschaffen und dass Bäume gefällt werden sollen.