Bochum/Herne. Ein Faustschlag ließ einen betrunkenen Partygast in Herne so schwer stürzen, dass er tags darauf verstarb. Jetzt wurde der Täter verurteilt.
Nach einem tödlichen Faustschlag zum Schluss einer feuchtfröhlichen Privatfeier in Herne hat das Bochumer Schwurgericht gegen einen 29-jährigen Chemielaboranten die maximale Bewährungshaftstrafe von zwei Jahren verhängt. Das Urteil lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge.
Laut Urteil gehen die Bochumer Richter von einem verhängnisvollen Augenblicksversagen aus. Der Herner hatte am frühen Morgen des 21. Juli 2019 einem zuvor bereits von dem Gastgeber der privaten Party aus dessen Wohnung am Hölkeskampring rausgeworfenen Mann (26) einen wuchtigen Faustschlag ins Gesicht versetzt. Der stark betrunkene Mann war daraufhin sofort K.o. gegangen und mit dem Kopf ungebremst auf die Fliesen aufgeschlagen. Die tragischen Folgen: Schädelbruch plus Schädel-Hirn-Trauma. Bereits einen Tag danach war der 26-Jährige im Krankenhaus verstorben.
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Das spätere Opfer hatte nach seinem Rauswurf aus der Party-Wohnung im Hausflur randaliert und offenbar mit seiner Faust den Glaseinsatz zur Wohnung zerstört. Daraufhin war es zu einer erneuten Konfrontation an der Wohnungstür gekommen, die letztlich in dem später tödlichen Faustschlag durch den Chemielaboranten mündete. Mit der Gewährung einer Bewährungschance würdigten die Richter dessen Geständnis, Einsicht und Entschuldigungsbemühen durch einen Brief. Als Auflage soll der zuvor unbestrafte 29-Jährige laut Urteil „nach besten Kräften“ eine Schmerzensgeldforderung der Angehörigen zahlen.