Herne. „Wir holen das Leben nach“, heißt das Lied des Wanne-Eickeler Sängers zur Corona-Krise. Frank Lindner freut sich über das Feedback.

Hoffnung und ein entschlossenes „Nun-erst-recht“ verbinden sich in dem Song, mit dem der Sänger, Texter und Komponist Frank Lindner jetzt seine künstlerische „Quarantäne“ verlassen hat. „Wir holen das Leben nach“, verspricht der Wanne-Eickeler darin seinen Fans, die sein gleichnamiges Video auf Youtube schon fleißig klicken.

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Vor zehn Jahren hat Frank Lindner seinen Job im Autohandel eingetauscht gegen eine künstlerische Existenz, die ihm dann allerdings im März durch die Corona-Pandemie - wie so vielen - abrupt wegbrach. „Runter auf Null“, sagt er. Oder wie es in dem Song heißt: „Hauptschlagader zugedreht.“ Bis er wieder angefangen hat, Texte und Melodien zu schreiben, hat es gebraucht. Erst Ende Oktober habe er alles auf Papier gebracht, was ihn in dieser Zeit bewegt habe und noch bewegt, erzählt Lindner. „Das hat sich so angestaut und musste einfach raus.“ Sein Produzent Rudolf Kronenberger machte im Studio gleich ein Lied daraus. Die Bilder dazu fügte Lindner selbst mit einem Videobearbeitungsprogramm zusammen.

Frank Lindner (re.) bei Sommer-Open-Air im Südpool im August mit Jürgen Sartorius und Alexandra Michaela.
Frank Lindner (re.) bei Sommer-Open-Air im Südpool im August mit Jürgen Sartorius und Alexandra Michaela. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Erinnerung an die letzten zwei Live-Auftritte

An seine beiden letzten Live-Auftritte in diesem Jahr erinnert er sich noch gut. Der eine, Ende Februar, sollte beim „Cranger Kirmes-Bergfest“ in der Bochumer Jahrhunderthalle die Lust auf das Event befeuern, für das auch Frank Lindner brennt und das er in früheren Jahren vielfach bei Auftritten genoss. Stattdessen kam der Lockdown. Nur einmal stand Lindner im Sommer auf der Bühne, beim Open Air im Südpool.

„Leben hin und Leben her, Herzgeräusche gibts nicht mehr. Hallo Leben, wo bist du?“ singt Lindner jetzt vom Stillstand, um sich gleich darauf wieder Mut zu machen: „Aufgestanden, Blick nach vorn, Helden werden neu gebor’n.“ Aber nicht nur als Spiegel seiner eigenen Seele möchte der Sänger sein Lied verstanden wissen. „Ich möchte mit dem Lied allen Menschen etwas Hoffnung und Zuversicht vermitteln“, sagt Lindner. „Wir dürfen uns nicht den Optimismus nehmen lassen.“ Insbesondere gemeint sind die, „die in den Arztpraxen, Krankenhäusern, Ämtern, Einzelhandel, Polizei und Feuerwehr, einfach alle, die an der „Front“ ihre Frau und ihren Mann stehen“. Bei ihnen will er sich bedanken.

Rückmeldungen machen glücklich

Über die Resonanz im Netz freut sich Frank Lindner: „Ich habe unheimlich viele Rückmeldungen,“ sagt er. 1274 Aufrufe hatte das Video nach einer Woche. Ab Freitag, 6. November, ist dann zusätzlich ein Download auf allen gängigen Plattformen von Amazon bis Spotify möglich.

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Ihm persönlich hätten die Reaktionen seiner Fans Kraft gegeben und Hoffnung gemacht, erklärt Frank Lindner. „Das Feedback macht glücklich.“ Wie es weiter geht, wagt er so wenig vorauszusagen wie alle anderen. Ob die Cranger Kirmes im nächsten Jahr wieder stattfindet? „So schön der Gedanke ist“, sagt er nach einigem Zögern. „Ich weiß es nicht … Fifty-fifty“.

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