Herne. Sein Vorgänger stand 21 Jahre an der Spitze der CDU-Bezirksfraktion Eickel, er selbst ist gerade mal 21 Jahre jung: So tickt Jascha Hoppe.

Die CDU in der Bezirksvertretung Eickel steht ganz im Zeichen des Umbruchs – und der Zahl 21: Nach 21 Jahren an der Fraktionsspitze ist Andreas Barzik in den Rat gewechselt, seine Nachfolge tritt der 21-jährige Jascha Hoppe an. Der an Jahren junge, aber politisch schon recht erfahrene Neuling führt sich gleich mal mit einer Liebeserklärung an die Bezirkspolitik ein.


Mit der SPD hat er sich bereits beschnuppert

„In dieser kleinsten politischen Einheit hat man die Möglichkeit, direkt vor Ort Sachen umzusetzen. Hier braucht es nicht viel, um Menschen glücklich zu machen“, sagt Hoppe. Ein kaputter Gehweg, ein aufs Grundstück ragender Baum: das seien Themen, die er schon von zahlreichen Info-Ständen kenne. Er sei persönlich glücklich, diese Bürgeranliegen nun in „seinem“ Eickel bearbeiten zu können - ist Hoppe hier doch aufgewachsen und kennt (fast) alle Ecken.

Andreas Barzik stand 21 Jahre an der Spitze der CDU-Bezirksfraktion.
Andreas Barzik stand 21 Jahre an der Spitze der CDU-Bezirksfraktion. © CDU | Unbekannt


Sein Vorgänger an der Fraktions-Spitze hat tiefe Spuren - manche sagen: die eines Riesen - mit seiner Arbeit hinterlassen. Großen Respekt habe er vor der Leistung Andreas Barziks, sagt Jascha Hoppe. Ebenso groß sei sein Respekt vor seiner neuen Aufgabe. Die wird durch das (auch in Eickel) schlechte Wahlergebnis am 13. September noch erschwert. Bei nur 19,2 Prozent ist die CDU-Bezirksfraktion von vier auf drei Mitglieder geschrumpft.

Immerhin: Die für einen Neuling recht knifflige Rolle des Oppositionsführers bleibt Hoppe erspart. Nach der Einigung der Herner Partei-Granden von SPD und CDU soll die Kooperation auch in den vier Bezirksvertretungen fortgesetzt werden, wenn auch durch einige Lockerung mit etwas mehr Beinfreiheit als bisher. Das erste „Beschnuppern“ mit der SPD-Fraktion um den designierten Bezirksbürgermeister Arnold Plickert (63) und Fraktions-Chef Willibald Wiesinger (71) hat bereits stattgefunden. Und wie hat’s gerochen? Ganz okay, signalisiert Hoppe.

Späterer Wechsel in den Rat nicht ausgeschlossen

Am Donnerstag feiert er nun seine Premiere in Eickel. Der Neuling ist zuversichtlich, sein Ehrenamt mit dem Beruf unter einen Hut zu bekommen. Hoppe hat als OP-Pfleger soeben seine Ausbildung im Evangelischen Krankenhaus beendet und zum 1. September eine Festanstellung angetreten. Der Vorteil: Sein Arbeitstag dauert - analog zu den OP-Zeiten - in der Regel von 7.30 bis 16 Uhr. Und über Bereitschaftsregelungen könne er sicherstellen, dass er an Sitzungstagen frei habe, sagt er.


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Studieren wolle er irgendwann, „im Bereich Medizin und Gesundheit“. Das habe aber noch Zeit. Und wie plant er seine politische Zukunft? Er wolle erst einmal im Bezirk bleiben, auch über die nächsten fünf Jahre hinaus. Einen späteren Wechsel in den Rat schließe er aber nicht komplett aus, sagt Hoppe, der aktuell Vize der Jungen Union ist und einst dem Bundesvorstand der Schüler Union angehörte.

Doch zunächst geht es mal um die Probleme des Bezirks und das Glück der Menschen in Eickel. Einige Themen habe er schon in der Pipeline, berichtet er. Zebrastreifen an Schulen beispielsweise. Oder den ÖPNV. Die (vom CDU im Rat mitgetragene) Ausdünnung des Takts der Straßenbahnlinie 306 halte er für falsch, sagt Hoppe. Auch bei der Buslinie 368 sehe er Optimierungsbedarf.


Die konstituierende Sitzung der Bezirksvertretung Eickel beginnt am Donnerstag, 5. November, um 17 Uhr im Bürgersaal des Sud- und Treberhauses, Eickeler Markt 1. Bereits einen Tag zuvor (Mittwoch) findet die erste Sitzung der Bezirksvertretung Wanne statt (16 Uhr; Aula am Drögenkamp 10).